Seit Tagen überlege ich, wie ich es umschiffen kann, doch noch etwas über die Corona-Pandemie zu schreiben. Aber irgendwie beherrscht mich das Thema doch ständig so, dass es mir nicht gelingt. Angesicht drohender Schulschließungen, die unseren Kindern (beide noch in der Grundschule) und uns Eltern viel Kopfzerbrechen bereiten. Mir selbst, weil ich als freischaffender Musiker nicht weiß, wie es mit meinem Unterricht und den wenigen Möglichkeiten aufzutreten weitergehen kann. Wenn man dann noch sieht, dass manche Fußballstadien komplett gefüllt sind, stimmt für mich in der Relation irgendetwas nicht.
Zu jammern, dass die Ungeimpften daran schuld sind, bringt uns auch nicht wirklich weiter. Natürlich wäre es schön, wenn sich möglichst alle Menschen impfen lassen würden und ich kann hier nur dazu aufrufen es zu tun. Da dies aber nun einmal nicht der Fall ist, sollte man doch genauer nach den Gründen schauen und nicht alle über einen Kamm scheren. Viele Politiker haben hier meines Erachtens gnadenlos versagt und man ist auch sehenden Auges – die Warnungen von Seiten der Forscher waren den ganzen Sommer über zu hören – in die aktuelle katastrophale Lage gegangen. Und viele Leute haben sich im Sommer einfach auch zu sicher gefühlt.
Ein Aspekt kommt mir dabei immer wieder zu kurz. Es handelt sich um eine sogenannte Pandemie. Dies bedeutet, dass sie nicht örtlich begrenzt ist, wie eine Epidemie, sondern weltweit aktiv ist. Das bedeutet, dass man nicht nur auf Deutschland oder Europa schauen darf, sondern sich der globalen Herausforderung stellen muss. Diese Pandemie ist nicht beendet, wenn alle Deutschen geimpft sind! So weist Dr. Gisela Schneider, Direktorin des Difäm (Deutsches Institut für ärztliche Mission), immer wieder darauf hin, dass die Impfstoffe besser und schneller weltweit benötigt werden. Wir leben in keiner geschlossenen Blase, wie man auch an der neuesten Mutationsvariante Omikron sehen kann. Dieses Problem sollte noch mehr in den Vordergrund gestellt werden!
Doch nun zu einem erfreulicheren Thema, der Musik. Auch wenn es aus nachvollziehbaren Gründen in diesem Monat keine Konzertberichte gibt, wird doch einiges geboten. Norbert von Fransecky hat sich erneut mit Weckörhead auseinandergesetzt, die sich der Verdeutschung von Motörhead-Songs verschrieben haben. Wolfgang Giese gibt dem großartigen Singer/Songwriter Paul Kaplan die Möglichkeit, sich unseren Lesern vorzustellen. Norbert macht Lust auf eine kommende Review-Serie zu den 70er Jahre Alben von Billy Joel. Auch seine monatliche Kolumne 25 Years after - Mein Leben mit der CD darf natürlich nicht fehlen und in ein neues Buch über die Ärzte hat er sich ebenfalls vertieft und lässt uns daran teilhaben. In meiner Kolumne Lieblingslieder wird es diesen Monat weihnachtlich.
Daneben gibt es natürlich eine Vielzahl an Plattenrezensionen, die aus verschiedensten Genres stammen. In Norberts Player hat sich u.a. ein Deutsch-Punk-Dreikampf abgespielt. Außerdem werden zwei der größten US-Rock-Stars jeweils mit neu veröffentlichten Live-Alben vorgestellt, die genau in den Phasen ihrer Karriere aufgenommen wurden, als der endgültige Durchbruch bevorstand - Bruce Springsteen und Billy Joel im ersten Teil der schon erwähnten Review-Serie.
Damit ist uns hoffentlich wieder ein kurzweiliges Magazin gelungen. Beim Stöbern, Lesen und Entdecken wünsche ich Euch viel Vergnügen!
Eine schöne Adventszeit und ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest wünscht die gesamte Redaktion!
Ingo Andruschkewitsch