Die olympischen Winterspiele in Pyeongchang sind Geschichte. Für die einen hätte es gerne noch länger gehen dürfen, die anderen freuen sich, dass die Medien ihren Fokus wieder auf andere Dinge legen, wie die Fortschritte bei der Regierungsbildung. Noch ist diese nicht abgeschlossen und man darf gespannt sein, wie die Mitglieder der Volkspartei (mit großem Fragezeichen) SPD entscheiden werden. Sollte es doch noch zu Neuwahlen kommen, würde die Welt davon auch nicht untergehen.
Ein wenig untergegangen ist bei alledem, dass nach dem Ende der Fasnet, des Karnevals, des Faschings, oder wie man es auch immer betiteln möchte, die Fastenzeit begonnen hat, die bis Ostern dauert. Dazu gibt es die Fastenaktionen der beiden großen Kirchen. Bei Misereor steht in diesem Jahr Indien im Mittelpunkt, bei der evangelischen Kirche heißt das diesjährige Motto, „Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen". Dieses Motto finde ich - im Gegensatz zu manchen aus den Vorjahren - sehr gelungen. Man kann es auf alle Lebenslagen anwenden und wird immer wieder Situationen finden, bei denen man sich hinterher denkt, dass man besser nicht gekniffen hätte. Mutig aufstehen, ohne übermütig zu werden. Gar nicht so einfach aber sicherlich wert, zumindest darüber nachzudenken.
Nun aber etwas ganz anderes. Seit Juni 2001 gibt es bereits das Musikmagazin Musik an sich und wir sind mit dieser neuen Ausgabe bei Nummer 200 angelangt. Schon über zehn Jahren darf ich selbst dazu beitragen. Manches ist gelungen, manches vielleicht nicht. Wir alle versuchen mit unseren Rezensionen so objektiv wie möglich über neue CDs, über Bücher oder Konzerte zu berichten. Natürlich hat dabei jeder Mitarbeiter auch einen persönlichen Geschmack. Wir hoffen aber, dass Ihr, unsere treuen Leser, das für Euch Interessante herausfiltern könnt. Und solltet Ihr Lust haben die nächsten 100 Ausgaben mitzugestalten: Über neue Mitschreibende freuen wir uns immer – insbesondere über solche, die Genres abdecken, die bei uns derzeit nicht so prall gefüllt sind (Rap/HipHop, Country, Weltmusik, …..), oder die ein anderes Geschlecht haben, als die derzeit radikal männliche Redaktion. Meldet Euch!
In diesem Monat gibt es neben zahlreichen CD-Rezensionen eine weitere Ausgabe von Norbert von Franseckys Kolumne Mein Leben mit der CD. Bereits zum 84sten Mal hat es ihm ein Werk angetan. (Mathematiker erkennen ein weiteres Jubiläum: 84 monatliche Kolumnen bedeuten, dass Norbert mit seiner Kolumne die sieben Jahre vollgemacht hat: Red.) Diesmal beschäftigt er sich mit Tom Robinson und seiner Platte Living in a Boom Time. Außerdem hat er die Wiederauferstandene Band Fee live gesehen. Ein Interview liefert er im April nach. Wolfgang Giese stellt im Künstlerporträt den Ausnahmemusiker Clarence Joseph LeBlanc (Clarence White) vor.
Und es sind noch mehr Konzertberichte zu lesen, zum Beispiel über die deutschsprachige Erstaufführung des Musicals Doktor Schiwago in Leipzig und über ein besonderes Konzert mit dem Gewandhausorchester und Werken von Takemitsu, Grieg und Dvorák. Aber auch von symphonischen Metalklängen mit Amberian Dawn, Edenbridge und Manzana, sowie von 30 Jahren Operation Mindcrime mit Geoff Tate wird berichtet.
Ich hoffe, dass auch Ausgabe 200 wieder abwechslungsreich gelungen ist. Viel Vergnügen beim Stöbern, Lesen und Entdecken!
Ingo Andruschkewitsch