Liebe Freundinnen und Freunde der gepflegten Musik!
Im vergangenen Jahr war ich auf einigen Konzerten, die eigentlich schon 2020 hätten stattfinden sollen. Die Corona-Pandemie hat es damals unmöglich gemacht, Live-Konzerte durchzuführen und zu besuchen. Für mich war mit den Nachholkonzerten 2022 wieder ein gewaltiger Schritt in Richtung Normalität erkennbar.
Es ist nun auch wieder problemlos möglich, sich für Konzerte in kleinen Clubs und Hallen Karten zu kaufen und sich somit bereits einige Monate im Vorfeld den Eintritt für die jeweilige Band zu sichern. Gerade für Bands und Künstler, die normalerweise vor kleinerem Publikum auftreten, ist dies extrem wichtig. So wissen sie, dass sie die Tour durchziehen können und nicht einzelne Termine oder komplette Gastspielreisen absagen müssen.
In der Augsburger Allgemeinen war vor kurzem zu lesen, dass die großen Bands wie Iron Maiden, Rammstein, Metallica, Sting oder Kiss keinerlei Probleme haben, ihre Hallen oder Fußballstadien zu füllen. Kleinere Bands oder Nachwuchskünstler trifft es da wesentlich härter. Diese brauchen mehr denn je die Unterstützung der Konzertgänger, damit sie sich über Wasser halten können und nicht spurlos von der Kulturszene verschwinden.
Ich bin mittlerweile viel lieber in einem kleinen Schuppen, wo ich die Musiker ohne Leinwand und ohne aufwändige Bühnenshow genießen kann. Einfach nur die Musik und das wars. Es wäre schön, wenn hier wieder ein positiver Trend zu erkennen ist.
Zweimal war ich in diesem Jahr schon live unterwegs, bei Wishbone Ash und bei den Frontm3n. Beide Konzerte waren sehr gut, wie ihr in meinen Konzertberichten lesen könnt.
Roland hat sogar drei Mal so oft wie ich in den unterschiedlichsten Venues herumgehangen und dabei ein erstaunliches stilistisches Spektrum abgedeckt – von Grindcore, Thrash und Symphonic-Metal bis hin zu Oper, Sinfonik und Chor-Sinfonik.
Und es gibt mehr zu lesen. Endlich hat sich mal wieder einer unserer Autoren aufgerafft Fragen zu stellen. So bekommt ihr nach 16(!) Reviews, die Norbert in den letzten anderthalb Jahren geschrieben hat, endlich Hintergrund-Informationen zu den slowakischen Fun-Thrashern Ballsqueezer, die bei uns bislang weitgehend unbekannt sind. Norbert hat aber nicht nur gefragt und geschrieben, sondern auch gelesen, damit ihr die in der letzten Ausgabe versprochene zweite Rezension der Gary Moore-Biographie auch wirklich bekommt.
Natürlich sind unsere Standard-Kolumnen auch in diesem Monat wieder am Start. Ingo präsentiert Kraftwerks „Model“ in einer Akustik-Gitarren(!)-Version und Norbert hat sich das Savatage-Schicksals-Album Dead Winter dead vorgenommen, das er vor genau 25 Jahren erworben hat.
Im Januar geschrieben darf ich Euch noch ein gutes 2023 wünschen
Stefan Graßl