Musik an sich


Editorial

Es ist wahr, dass die Sonne nicht um die Erde und der Mond nicht um den Fußball kreist. Und auch wenn es Zeit wurde, dass sich was dreht, würden uns die beiden Rockpoeten Rio Reiser und Herbert Grönemeyer wohl zustimmen, dass eine solche Drehung eben nicht komplett um den Fußball stattfinden muss. Also von dieser Stelle allen fahnenschwenkenden „´schland“-Rufern ein herzliches „Brüh im Lichte!“ – und kommen wir damit zu etwas ganz anderem...

Nein, damit sind auch keine Kommentare zur gegenwärtigen Situation der politischen Kultur in unserem Land gemeint, denn zwischen einer gesundheitspolitischen Gurkentruppe und landespolitischen Wildsäuen kann diese eh nur irgendwo in irgendeiner Mülltonne liegen. Auch die Präsidentenwahl und die Frage danach, wo Guido/Waldo sich versteckt (vielleicht bei der Führungsstärke der Kanzlerin?) und ob Jürgen Rüttgers dort in nächster Zeit auch noch auftauchen wird sind ja überhaupt nicht unser Thema, sondern das sogenannte A-politische, nämlich die Musik, die nicht nur mit dem 25jährigen Rock am Ring-Jubiläum quasi schon zur Höchstform aufgelaufen ist, sondern so einige Tourneen und Festivals ja auch im Juli ganz konkret noch vor sich hat: Roskilde, With Full Force, das Poolbar Festival, diverse „Umsonst und Draußen“-Veranstaltungen und so weiter und so fort. Für reichlich Unterhaltung und Abwechslung auch jenseits der politischen und der fußballerischen Bühne dürfte da wohl gesorgt sein.

Apropos „Abwechslung und Unterhaltung“: Ist das denn nicht die perfekte Überleitung zur Juli-Ausgabe von „musikansich.de“?! In dieser sagen wir Euch nicht nur wieder einmal, was wir so aktuell alles (nicht) gut finden (und warum), wir bieten Euch dazu auch den Service, in Zukunft noch einmal nachlesen zu können, was wir so über die Zeit alles mal gut gefunden HABEN! In unserem Archiv sind inzwischen alle Nummern seit der ersten abrufbar, also auch ältere Titel könnt Ihr Euch hier gerne noch einmal angucken.

Was wir im Moment (nicht) gut finden stellen wir Euch auch dieses Mal in der gewohnten Bandbreite dar: Von Büchern über das Leben von Freddie Mercury bis hin zu Interviews und Konzertberichten von Nazareth, Kiss und Edita Gruberova. Und auch unsere Rezensionen reichen von Shostakovitch und Bach über die allgegenwärtige Lena Meyer-Landrut bis zum hard stuff von Limbonic Art – was wollt Ihr denn noch mehr?!

In diesem Sinne also viel Spaß mit dem Sommer – was immer Ihr auch tun mögt! – und viel Spaß mit der neuen MAS!

Andreas Matena