Nazareth: Die Leute bekommen was sie von uns erwarten!
Info |
Gesprächspartner: Nazareth (Dan McCafferty)
Zeit: 20.05.2010
Ort: Roth - Kultfabrik
Interview: Face 2 Face
Stil: Hard Rock
Internet: http://www.nazarethdirect.co.uk
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Es gibt Momente, die einen auch als langjährigen Redakteur etwas in Aufregung versetzten. Denn man bekommt nicht jeden Tag die Gelegenheit einer richtigen Rocklegende gegenüber zu sitzen und ihr ein paar Fragen zu stellen. Gerne nutzten Stefan Graßl und Mario Karl die Möglichkeit NAZARETH-Reibeisenstimme Dan McCafferty in angenehmer Atmosphäre und ohne wirklichen Zeitdruck zu interviewen. Dabei wurde Dan ganz und gar seinem guten Ruf gerecht und entpuppte sich als zwar raubeiniger, aber doch gemütlicher Kumpeltyp, der sich selbst kurz vor dem Konzert nicht stressen ließ und gut gelaunt und gelassen die Fragen von MAS beantwortete. Im Gegenteil zur Bühne macht er hier einen topfitten Eindruck - und er hatte den Schelm im Nacken, das wird recht bald klar. Äußerlich ist er zwar nicht mehr der jüngste, doch innerlich scheint er kaum gealtert. Er ist mittlerweile ein ganzes Stück über 60, hat aber den Elan eines Jugendlichen. Zwar macht es sein schottisches Genuschel selbst der Englisch sprechenden Bevölkerung nicht gerade einfach allen Ausführungen genau zu folgen, aber nichtsdestotrotz war es ein interessantes und unterhaltsames Gespräch über NAZARETH früher und heute.
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Nazareth spielen so oft in Deutschland. Also wann werdet ihr endlich die die deutsche Staatsangehörigkeit beantragen?
(lacht) Nein, ich glaube das werden wir nicht tun. Wir spielen zwar jedes Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Aber genauso auch in Kanada, Brasilien, Großbritannien und den Staaten. Wir mögen es hier einfach - obwohl das Wetter kacke ist.
Na wenn man gerade aus dem Fenster guckt (es regnete natürlich… - Anm.d.Verf.) müsstest Du Dich doch schwer wie zu Hause fühlen.
(lacht kehlig) OK, da könntest Du auch recht haben.
Was denkst Du, ist das Geheimnis, dass Nazareth nach all den Jahren immer noch so erfolgreich sind und so gemocht werden?
Ich glaube es liegt auch daran, dass die Leute bekommen, was sie von uns erwarten. Weißt Du, einfach die Musik, ganz ohne diesen ganzen Showbizkram. Ich denke wirklich, dass es das ist, was die Leute an uns mögen. Sie denken, sie können bei uns einfach eine gute Zeit haben. Sie kommen, trinken ein paar Biere, gehen nach Hause und denken am nächsten morgen „ah, das mit Nazareth war ein geiler Abend, auch wenn ich so gesoffen habe“ (lacht) Aber die kommen nächsten Jahr wieder und trinken da wahrscheinlich noch mehr.
In Deutschland wurdet ihr immer für eure Balladen wie „Dream on“ und vor allem „Love hurts“ geliebt, was so etwas wie eure Erkennungslieder sind, die ihr immer und immer wieder spielen müsst. Was denkst Du nach all den Jahren: war „Love hurts“ zu covern mehr Segen oder Fluch?
Nein, nein. Es ist tatsächlich eine Art zweischneidiges Schwert. Aber ich sehe es so: Es wird jede Nacht jemanden geben, welcher dieses Lied von uns noch nie live erlebt hat. Also muss es einfach gut sein. Denn er hat Geld dafür gezahlt, um uns live zu sehen. Und so ist es jeden Abend. Gerade jetzt kommen viele jüngere Leute zu uns. Und das ist großartig! Wenn du immer noch auf Tour kommen kannst, dann liegt das an den Songs, welche dich berühmt gemacht haben. Und wenn du sie dann nicht spielen möchtest, kannst du gleich zu Hause bleiben. Ich meine, was ist daran schlimm? Spiel das Zeug für das die Leute ihr Ticket kaufen.
Diese Lieder geben euch des Öfteren Mal die zweifelhafte Ehre in TV-Shows zum Playback aufzutreten. Ich kann mich zum Beispiel an eine Folge von „Hitgiganten“ erinnern, als ihr euch einen Spaß daraus gemacht habt und Lee mit Bananen anstatt Sticks gespielt hat.
Nun, jeder weiß, dass das ein Beschiss ist. Jeder der sich so etwas ansieht, guckt wegen den Liedern zu und weiß, dass es nicht live ist. Also, sollten wir die Intelligenz der Zuschauer beleidigen? (lacht) Wir tun es, weil wir unsere Lieder lieben. Aber deswegen muss man das nicht allzu ernst nehmen.
Ist es nicht ein wenig frustrierend, dass manche Leute in Nazareth nur einen Oldieact sehen und euch nicht als aktive, hart arbeitende Band wahrnehmen? Schließlich nehmt ihr auch noch neue Musik auf.
Das tun sicherlich viele. Wahrscheinlich deswegen, weil sie nicht auf Konzerte gehen. Meiner Meinung nach ist das etwas bedauernswert. Aber was kann ich dagegen schon tun? Wir sind zu alt und zu hässlich für MTV. Die einzige Möglichkeit für uns selbst zu werben, ist weiter live zu spielen. Und genau das machen wir ja auch.
Eure letztes Album The newz ist unserer Meinung nach eine der besten Nazareth-Platten überhaupt…
Da bin ich ganz eurer Meinung!
Wart ihr zufrieden mit dem Presse- und Fanecho, sowie mit den Verkäufen davon?
Insgesamt sind wir zufrieden. Wir haben großartige Reviews dafür bekommen und es wurde sehr, sehr gut aufgenommen. Aber nochmals: Nachdem es die Band schon so lange gibt, ist es zwar schön eine „Legende“ zu sein, aber das Mainstreamradio spielt deine neuen Sachen nicht. Es ist eine Menge toller Stoff darauf, aber sie rühren es nicht an, da sie wohl denken „oh, das wird wieder so altes Heavy Metal-Zeug sein“. Deswegen hören sie es sich nicht einmal an. Es ist also eine zweischneidige Sache, wenn man schon so lange unterwegs ist. Aber generell hat es sich recht gut gemacht und wir werden um September/Oktober rum wieder eine neue Platte aufnehmen. Wir haben bereits jede Menge Stoff dafür. Wir freuen uns schon darauf!
Das klingt doch mal fein! Also bleibt ihr uns noch eine zeitlang erhalten.
Es fühlt sich gut an, neue Sachen aufzunehmen. Vor allem, da wir zehn Jahre hatten, in denen wir nichts gemacht haben. Damals haben uns die Plattenfirmen gesagt „wir machen nichts damit, wir werden nicht dafür werben“. Wir haben uns nur gefragt, was das soll. Aber jetzt mit dem Internet, kann man viel selbst machen, was ich ziemlich cool finde.
The newz hatte einige Songs mit deutlichen Texten über aktuelle Ereignisse. Besonders „The gathering“, welches mich mit seinen Kriegsbetrachtungen etwas an „Please don’t judas me“ erinnert.
Wir Briten und Deutsche, und auch andere europäische Länder, haben Kids nach Afghanistan geschickt. Und das wo wir gerade erst durch die Bosnien-Krise gegangen sind. Es war wie „Wir mögen Krieg. Oh man, das ist geil!“. Wir dachten, dass das so gar nicht cool ist. Es ist grundsätzlich ein Anti-Kriegssong. Aber wir versuchen es auf eine ironische Art rüberzubringen, als wäre es ein Vergnügen, da es das ist, was die Army-Poster aussagen. „Es ist ein Spaß“ und nicht „du wirst sterben“.
Lieder wie „Whiskey drinkin' woman“ oder „Big boy“ sind dagegen im Grunde sehr humorvoll. Ist Humor grundsätzlich ziemlich wichtig für Nazareth?
Ja, die meisten unserer Songs die wir spielen, sogar die ernsten wie z.B. „Liar“ von The newz, stecken voller Humor. Wir machen uns wirklich lustig über George W. So war er eben. Wir nehmen unsere Musik sehr ernst. Aber wir leben unser Leben nicht so ernst. Das solltest du auch nicht. Schließlich hast du nur eins. Du solltest sehen, eine gute Zeit zu haben. Uns gefällt es einfach sehr, Humor in Lieder zu packen.
Salvo hat eure Alben aus den 70ern kürzlich neu herausgebracht. Bist Du glücklich mit dem Ergebnis, besonders mit dem Sound? Meiner Meinung nach, sollten die alten Sachen genau so klingen!
Ja, sie haben einen großartigen Job gemacht. Es wurde einfach digital remastered. Grundsätzlich ist es das, was es schon vorher war. Ich weiß, dass es klischeehaft klingt. Aber man bekommt einfach nicht alle Peaks so. Es muss analog sein. Das ist immer das Argument von alten Musikern: du magst digital nicht, es muss analog sein. Beide haben ihre Argumente. Du verstehst was ich meine. Aber wir sind ziemlich glücklich damit, was sie mit unserer Sammlung angestellt haben.
Wart ihr in die Produktion involviert, habt ihr die Bonustracks ausgewählt oder ähnliches?
Nicht so wirklich. Sie wussten was sie wollten und konsultierten uns zu den Songs und dem Rest. Wir können uns nicht über sie beschweren. Sie bewerben es auch ziemlich gut in Großbritannien. Seitdem führen wir zahlreiche Interviews und bekommen Specials bei der BBC, regionale BBC Shows, wenn sie wieder eine Platte herausbringen.
Diskografie | (nur Studioalben)
Nazareth (1971)
Exercises (1972)
Razamanaz (1973)
Loud'n'proud (1973)
Rampant (1974)
Hair Of The Dog (1975)
Play ’N’ The Game (1976)
Close Enough For Rock ’N’ Roll (1976)
Expect No Mercy (1977)
No Mean City (1979)
Malice In Wonderland (1980)
The Fool Circle (1981)
2XS (1982)
Sound Elixir (1983)
The Catch (1984)
Cinema (1986)
Snakes & Ladders (1990)
No Jive (1992)
Move Me (1995)
Boogaloo (1998)
The Newz (2008) |
| Was sind denn deine liebsten Alben und warum, und welche magst Du weniger gern?
Ich sehe Alben immer als Art Stationen unserer Karriere. Offensichtlich ist unser erstes Album sehr wichtig, da wir eine Platte machen konnten, was unser Hauptziel war. Der nächste Schritt war Razamanaz, bei dem wir herausfanden, was wir gut können und wir uns zu dem entwickelten was wir nun sind. Das nächste war Loud'n'proud. Sie kamen innerhalb eines Jahres heraus und hatten deswegen dieselbe Attitüde. Dann natürlich Hair of the dog. Und auch Malice in wonderland mochte ich sehr gerne, da es eine ganz andere Herangehensweise besitzt. Es war Zeit sich weiterzubewegen, etwas anderes zu machen. Nicht unbedingt musikalisch, aber wie man es anpackt musste sich ändern. Es ist leicht zurückzuschauen und zu sagen, dass einige von den Nazareth-Alben ätzend seien, die ich mag, wie z.B. Boogaloo. Wie ich vorhin schon sagte, ist mein Favorit The newz, da es immer noch präsent ist. Es liegt keine 30 Jahre zurück für mich, es ist heute.
Dan, Du warst kürzlich zusammen mit Bobby Kimball (Toto) und Lou Gramm (Foreigner) Teil der „Rock meets Classic“-Tour. Wie war die Erfahrung mit einem Orchester im Rücken Deine Songs zu singen?
Es war klasse. Man, es war wirklich gut. Es war bereits das zweite Mal, dass ich das gemacht habe. Es waren lauter reizende Leute dabei. Lou und Bobby sind wirklich tolle Jungs. Und das Orchester und der Dirigent waren fabelhaft. Mir wurde gesagt, dass so etwas nächstes Jahr wieder stattfindet. Lou und ich sind wieder dabei. Und dieser Typ von Gotthard, Steve Lee. Und auch Ian Gillan. Aber psst, das ist noch ein Geheimnis. (lacht) Aber was sag ich, ihr Pressefuzzis schreibt doch eh drüber. (wie Recht er doch hat! - Anm.d.Verf.)
Kannst Du Dir vorstellen, so etwas auch mal zusammen mit Nazareth zu machen?
Nun, der Typ der das organisiert, Max Dentley, würde es lieben es zusammen mit allen Originalbands zu machen. Ich sage schon zu ihm, er solle sich beeilen. Ich meine, ich bin schon 63, du schaffst es besser bald. Ich bin 63! (lacht) Es wäre eine logistischer Albtraum, da du ein Orchester und vier Rockbands hast, die alle nach einem anderen Mix verlangen. Das alles unter einen Hut zu bringen, wäre wirklich sauschwer. Aber es ist das was er will. Gott segne ihn dafür!
Vor ein paar Jahren habe ich eine Livevideo von „Telegram“ gesehen und habe mich gefragt „wie kann dieser Kerl nur so singen?!“. Wie hältst Du Deine Stimme immer noch so fit?
Ich trinke nicht, ich rauche nicht und ich erzähle euch keine Lügen (sprach's und nahm einen kräftigen Schluck von seinem Cognac - Anm.d.Verf.) Nein, ich mache mir nicht wirklich Sorgen um meine Stimme. Natürlich kümmert man sich um sich selbst wenn man erkältet ist. Aber ich ansonsten eher weniger. Es gibt genug andere paranoide Sänger. Meine Stimme meint es ziemlich gut mit mir. Wenn sie sich also morgen verabschiedet, finde ich es nicht so schlimm. Ich mache mir wirklich keine großen Sorgen darum.
Andere Sänger mit denen ich schon darüber sprach, meinten auch, es sei mehr eine Kopf- als eine körperliche Sache.
Ich bin sicher, dass es so ist. Viele Sänger stressen sich dadurch und werden verspannt.
Wann hast Du gefühlt, „hey man, ich werde ein Sänger“?
Ich habe nie wirklich darüber nachgedacht und tue es auch heute nicht wirklich. Ich war immer zusammen mit Pete in einer Band und wir sind schon so lange zusammen unterwegs. Man weiß also was der andere kann und man entwickelt sich zusammen zu seinem Sound. Es ist nicht so „ich denke darüber nach meinen Stil jetzt zu verändern“. Man macht das nicht so. Zum Beispiel Robert Plant. Er macht jetzt dieses neue Ding. Er hat sich dorthin entwickelt und er liebt es. Led Zeppelin sind für ihn Geschichte. Er hat einen wundervollen Job gemacht. Er war großartig und dann sagte er für sich „genug davon, ich bewege mich weiter“. Ich denke deshalb, dass man nicht sich nicht einfach für diese Sachen entscheidet. Man macht das, was für einen persönlich funktioniert.
Wir haben gerade „Telegram“ erwähnt. Vor ein paar Jahren habe ich gelesen, dass ihr diesen Song nicht mehr spielen wollt. Warum habt ihr eure Meinung geändert und das Lied zurück ins Programm gebracht?
Wir haben einfach zu viele Beschwerden erhalten, seit es diese Email-Sache gibt. Es hat uns langsam gelangweilt. Also haben wir uns entschlossen, es mal ein wenig anders zu sehen. Wir spielen es ziemlich roh. Nur Jimmy, Pete, Lee und ich. Das ist alles. Wir verwenden keine Tapes und diesen ganzen Mist. Wir haben uns entschieden es so anzupacken. Also spielen wir das Lied wieder - aufgrund großer Nachfrage, wie man im Showbusiness so sagt.
Gab es irgendwann frustrierende Momente in denen Pete und Du die Brocken hinschmeißen wolltet? Zum Beispiel nach dem Tod von Gründungsmitglied und Schlagzeuger Darrell Sweet?
Das war brutal! Ich meine, es war die Hölle, einen Freund zu verlieren der noch so jung war. Du kommst nach Hause, setzt dich hin und denkst nach, was Darrell getan hätte. Darrell hätte mit Sicherheit gleich gesagt „wann holt ihr euch einen neuen Schlagzeuger?“. Es passieren entsetzliche Dinge in deinem Leben. Aber sie passieren in jedermanns Leben. Wir machen das eben immer noch. Was sollte ich auch nach 42 Jahren oder so sonst machen, Bier verkaufen oder so etwas vielleicht?
Habt ihr damals eigentlich andere Schlagzeuger ausprobiert oder was Petes Sohn Lee eure erste und einzige Wahl?
Nein, das haben wir nicht. Lee war damals bereits Darrels Schlagzeugtechniker. Lee wollte schon immer in Bands spielen. Als er eine zeitlang arbeitslos war, kam er mit uns als Techniker auf Tour um ein paar Groschen zu verdienen und er spielte auf Boogaloo ein bisschen Perkussion und er war einer von Darrels Lieblingsschlagzeugern. Es schien eine natürliche Entscheidung, da Auditions eine schreckliche und seltsame Sache gewesen wären. Und überhaupt, Lee kennt die Musik seit er geboren ist. Sein Vater hat sie ihm schon immer vorgespielt - „das ist meine neue Platte, Sohn“. Also war es wirklich kein Problem. Und er und Jimmy haben bereits auf der Musikschule in ein paar Bands zusammen gespielt. Es schien also so, als wäre Lee der richtige Weg und wir sind sehr froh, dass wir es so gemacht haben. Er bringt auch Sachen in die Band. Er bringt viele Texte, er bringt viele Melodien. Er ist ein sehr talentierter Junge!
Also ihr eure letzte offizielle Live-CD Homecoming herauskam, hattet ihr noch mit Keyboarder Ronnie Leah gespielt. Was war der Grund, dass er nicht mehr in der Band ist?
Ronnie wollte gehen. Seine Frau und er haben ein kleines Hotel in Schottland aufgemacht. Er war einfach müde vom Touren - oder auch seine Dame. Aber wir blieben stets in Kontakt mit Ronnie. Ronnie ist ein Kumpel. Wenn wir zu Hause sind und etwas aufnehmen und wir einen Pianospieler brauchen, steht er Gewehr bei Fuß.
Die klassische Nazareth-Besetzung besteht aus vier Leuten. Warum habt ihre euch Ende der 70er/Anfang der 80er mit einem zweiten Gitarristen und einem Keyboarder verstärkt?
Zel Cleminson war arbeitslos als sich die Alex Harvey Band auflöste. Er fuhr Taxi und wir sagten, das können wir nicht zulassen. Also kam Zel in die Band. Also wir John Locke trafen, spielte er auf ein paar unserer Stücke (auf The fool circle, 1981 - Anm.d.Verf.) und wir fragten, ob er nicht mit uns auf Tour kommen wollte. Nazareth sind wir eine Art Gang. Du kannst uns beitreten, aber Du kannst uns nicht mehr verlassen. Wenn du bekloppt bist, brauchen wir Dich! (lacht)
Nachdem Ronnie die Band verließ, wurde euer Livesound wieder härter und rauer. Warum gibt es eigentlich kein Livealbum in dieser Besetzung?
Es gibt schon eines namens Live in Brazil. Es wurde vor ein paar Jahren veröffentlicht, aber leider nicht hier offiziell. Darum kennt ihr es wahrscheinlich nicht. Es ist ziemlich gut. Es ist eine DVD. Wir haben sie in Curitiba aufgenommen. Das Ding wurde sogar eine Nummer 1 in Brasilien. Du kannst es bestimmt irgendwo übers Internet bestellen.
Wie Du vorhin schon gesagt hast, bist Du bereits in Deinen 60ern. Pete ebenso. Kiss und Ozzy Osbourne spielen alle paar Jahre mal wieder eine Abschiedstour. Wann sind Nazareth an der Reihe auf Wiedersehen zu sagen?
Das ist keine gute Idee. Genauso wie ihre dämlichen TV-Serien. Ich meine, ich startete eine Rock'n'Roll-Band. Ich bin kein TV-Star. Aber viel Glück für die Jungs. Nun, die Scorpions spielen gerade ihre Abschiedstour. Vielleicht spielen wir auch eine, mal sehen. Man, ich war bereits auf ein paar Status Quo-Abschiedstouren...
Nachdem Du bereits so lange im Geschäft bist, gibt es bestimmt keine Frage mehr, die Dir noch nicht gestellt wurde, oder?
Nein, nicht wirklich. Mir fällt zumindest keine ein. Selbst das ist irgendwie eine übliche Frage. Einigen Interviewern muss man dann schon mal sagen, dass sie sich verpissen sollen. Manche werden etwas zu persönlich und man muss ihnen sagen „es ist niemand anderes’ Angelegenheit als meine“.
Damit wären wir am Ende, Dan. Wir danken Dir sehr für dieses angenehme und offene Gespräch!
Nichts zu danken Jungs. Habt Spaß bei der Show nachher!
Und das hatten wir... (s. Livebericht)
Im Nachhinein bedanken wir uns recht herzlich bei Niels von Oktoberpromotion und Nazareth-Roadmanager Andreas Schoder für die problemlose Organisation und Claire Hart für die aufwändige Schottischberatug!
Stefan Graßl + Mario Karl
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