Musik an sich


Reviews
Limbonic Art

Phantasmagoria


Info
Musikrichtung: Black Metal

VÖ: 19.07.2010

(Candlelight)

Gesamtspielzeit: 71:10

Internet:

http://www.myspace.com/officiallimbonicart


Limbonic Art - neues Album: Phantasmagoria - kaufen... sind wir durch, ne?!...

... na gut, man sollte ja auch schon etwas dafür tun, dass man das neue Album einer solchen Band so weit im Vorfeld hören darf, auch wenn Limbonic Art an sich mit bisher jedem Album für qualitätvollen Black Metal steht, und es auch - wie zu erwarten war - im wesentlichen um das Austarieren der Gitarren- und Keyboardanteile geht. Klar ist auch, dass die folgenden Ausführungen als "meckern auf höchstem Niveau" zu verstehen sein werden...

... und es ist doch ein wenig passiert bei Limbonic Art: Phantasmagoria ist zwar noch in der originalen Zweimannbesetzungen geplant, bei der VÖ wird die Band aber auf die Hälfte zusammengeschrumpft sein, lediglich Daemon hat das Album zuende gebracht, von Candlelight als "true masterpiece of Wagnerian Black Metal art" angekündigt. Was sich gegenüber der mit Dynasty of Death begonnenen, mehr gitarrenlastigen Phase allerdings verändert haben sollte ist mir auch beim wiederholten Durchhören nicht klar geworden! D.h. variierende Geschwindigkeiten, die bandtypischen screams und growls, keys und auch die Gitarren haben sich nicht verändert, textlich fallen weiterhin die sich fast hypnotisch wiederholenden Textzeilen auf - alles das trifft im wesentlichen für die ersten Songs "Prologue/Phantasmagoria", "Crypt of Bereavement", "Curse of the Necromancer" und "Portal to the Unknown" zu.
Eine erste Zäsur bringt "Dark Winds", das im wesentlichen von seinen Anleihen an ein Orgelspiel lebt und auch ohne Rhythmusinstrument nichts von der Limbonic Art-artigen Bösartigkeit einbüsst. Das folgende "A World in Pandemonium" braucht viel zu lange, um sich vom einschläfernden Intro endlich wieder zu der dichten Soundwand emporzuarbeiten, die "Flight of the Minds Eye" und "Apocalyptic Manifestation" problemlos halten, diese aber viel besser auf dem Siedepunkt halten, da sie schlicht kürzer sind als die meisten Songs des Albums (wie auch das anschließende "Prophetic Dreams"). Einzige Ausnahme: "The burning Vortex", das ist anscheinend auch eine Spezialität der Norweger, pro Album einen Song zu machen von dem man sich wünscht, er würde einfach nicht enden - und da isser also!

Mit "A black Sphere of Serenity" und "Astral Projection" bringt Daemon ein Limbonic Art-typisches Album zu Ende, das dieselben Stärken und Schwächen wie jedes seiner Vorgänger aufweist: Es sind großartige, dichte und düstere Soundwände, die Daemon kreiert, und die an Kälte und Härte sicherlich ihresgleichen suchen. Dennoch sind die Songs schlicht zu lang und verlieren dadurch überwiegend, wenn sich ein Gewöhungseffekt einstellt. Und wie immer: die programmierten drums sind gegenüber den keys und Gitarren zu schwach. Trotzdem: kaufen, schlicht kaufen!



Andreas Matena



Trackliste
1Prologue/Phantasmagoria5:03
2 Crypt of Bereavement5:53
3 Curse of the Necromancer6:22
4 Portal to the Unknown4:23
5 Dark Winds5:41
6 A World in Pandemonium6:43
7 Flight of the Minds Eye3:49
8 Apocalyptic Manifestation4:02
9 Prophetic Dreams5:41
10 The burning Vortex6:55
11 A black Sphere of Serenity8:24
12 Astral Projection8:14

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