Der bekannte Virologe Hendrik Streeck hat einige Semester Musikwissenschaft studiert - ein Notbehelf! Denn während der Schulzeit wollte er eigentlich Filmmusikkomponist werden. Aber da er "nur" Cello & Saxophon spielte, scheiterte er bei der Aufnahmeprüfung, bei der er versuchte, sich mit einem einzelnen Klavierstück "durchzumogeln". In einem WDR-Interview vom 20.01.2022 erzählt er von seinen anfänglichen Studien der Musikwissenschaft und Betriebswirtschaft (2. Berufswunsch: Musikproduzent) und wie ihm Musik in Krisenzeiten hilft. Leider findet er schon seit Langem keine Zeit mehr, selbst zu musizieren. Dafür hört er gerne Musik, am liebsten ganz bewusst und vertieft im Konzert. Musik und Medizin haben für ihn viel miteinander zu tun. In beiden Berufen müsse man analytisch und empatisch sein - das mache für ihn auch einen guten Arzt aus.
Und vielleicht sind dies auch genau die Qualitäten, die für das Schreiben und Sprechen über Musik wichtig sind: Man muss lieben, was man hört, und doch genügend kritische Distanz besitzen, um die Spreu vom Weizen trennen zu können. Nun scheint die Corona-Pandemie sich bislang nicht auf die schiere Quantität von Produktionen auszuwirken. Und es ist wirklich beeindruckend, wie die KünstlerInnen sich trotz der lähmenden Unsicherheiten auch im Studio immer wieder zu außerordentlichen musikalischen Leistungen motivieren und inspirieren lassen.
Und die MAS-Redaktion hört, sichtet, lauscht und schreibt sich mit Liebe und Sachkenntnis wieder einmal quer durch die Musiklandschaft: In der 15. Folge seiner MAS-Lieblingslieder-Kolumne präsentiert Ingo Andruschkewitsch „Four Seasons in one Day" von Crowded House.
Norbert von Fransecky blättert in seinem musikalischen Kalender von 1997 und setzt seine CD-Biographie mit Waltaris Yeah! Yeah! Die! Die! Death Metal Symphony in deep C fort.
Bei den Buchbesprechungen vertieft sich Roland Ludwig in einen weiteren Band von Martin Popoff über die legendäre Metalband Black Sabbath, während Norbert zwei autobiographische Bücher, zum einen von Motörhead-Fan Charly Hübner (bekannt in der Rolle des Rostocker Polizeiruf-Kommissars Alexander Buckow); zum anderen von der hannöverschen Szene-Größe Fargo-Peter Knorn vorstellt. Einen Ausflug in die Comic-Welt unternimmt Roland schließlich mit den Abrafaxen, die Autor Vincent Strehlow in die Welt der Musik schickt.
Daneben surft die MAS durch die Höhen und Tiefen der aktuellen Musikproduktion von zart klassisch bis hart rockig und brachial metallisch. Viel Spaß beim Lesen & Hören wünscht
Georg Henkel