Der Teufel erinnert Charly Hübner an seinen Weg zum Motörhead-Fan Der überwiegende Teil der Menschheit kennt Charly Hübner in der Rolle des Rostocker Polizeiruf-Kommissars Alexander Buckow, einem der ungepflegtesten Tatort/Polizeiruf-Kommissare mit extrem schlechter Laune und schlechten Manieren und aufgrund seiner (familiären) Herkunft aus dem kriminellen und asozialen Milieu mit einem immer wieder deutlich gestörten Verhältnis zum Rechtsstaat. Mit anderen Worten – der ideale Promi, um sich näher zu seinem Verhältnis zu Motörhead zu äußern, das für einen „Ossi“ natürlich noch etwas exklusiver ist, als für einen Jugendlichen, der im „freien“ Teil Deutschlands aufgewachsen ist. Und um dem ganzen Zunder zu geben, bringt Hübner auch noch den Teufel ins Spiel. Der nimmt ihn mit auf eine Reise in Vergangenheit, auf der Hübner noch einmal miterlebt, wie er – unter anderem in Notwehr zu James Last und Costa Cordalis – zum Motörhead-Fan wird. Dass der Teufel norddeutsches Platt spricht, macht ihn doppelt sympathisch. Keine Frage: Dies ist weder eine Auto- noch eine Motörhead-Biographie. Hübner spricht vor allem über sich selbst. Er nutzt den Ansatz des Fan-Seins dazu, sich auf einige wenige, im wesentlichen (vor)pubertär geprägte Szenen seines Lebens zu konzentrieren. Was wir hier über Charly Hübner erfahren, bzw. wie Charly Hübner sich hier selbst darstellt, ergibt ein Bild, in dem der Kommissar Alexander Bukow ohne große Probleme die erwachsene Version des jugendlichen Charly Hübner sein könnte. Ein ungewöhnliches Buch in ungewöhnlich kleinem Format, nicht größer als eine Postkarte. Kein Taschenbuch, sondern solide gebunden. Geradezu bibliophil. Strange! Lemmy scheint im Feuilleton der etablierten Hochkultur angekommen zu sein. Und mit ihm Buckow. Norbert von Fransecky |
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