Liebe Leser*innen,
in den letzten 16 Jahren habe ich das eine oder andere Editorial für musikansich geschrieben, aber keines ist mir so schwergefallen wie dieses. Woran das liegt? Nun vermutlich daran, dass es mein letztes für dieses Magazin sein wird.
Ich habe schon länger über diesen Schritt nachgedacht, ihn jedoch immer wieder, vermutlich aus Bequemlichkeit, verschoben. Ich bin, wenn ich mich richtig erinnere, 2005 zur Redaktion gestoßen und durfte dank der MAS in diesen vielen Jahren eine nicht mehr zählbare Menge an interessanten neuen Musikrichtungen, Interpreten und Alben kennen lernen. Dafür bin ich der MAS sehr dankbar.
(Wenn meine Aufzeichnungen vollständig sind, ist Deine erste Review zu den Television Personalities im März 2006 erschienen; NvF)
Es gibt jedoch immer wieder die Situation, dass man überprüfen muss, ob man mit gewissen Dingen noch konform ist oder ob man eventuell inzwischen andere Vorstellungen hat. Und dann gibt es im Leben halt Punkte, an denen man Entscheidungen treffen muss. Da ich in Bezug auf die MAS Punkt 1 mit Nein für mich beantwortet habe, habe ich mich dazu entschieden, die MAS zu verlassen und nun auf anderen Pfaden zu wandeln, mit denen ich eher konform bin. Es sei betont, dass ich diesen Schritt völlig ohne Gram und ohne jeglichen Streit mit der Redaktion der MAS gehe. Manchmal ist es einfach an der Zeit, Veränderungen vorzunehmen und neue Wege zu gehen.
Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei den Kollegen für die langjährig gute und stressfreie Zusammenarbeit von Herzen bedanken. Ich wünsche der MAS alles Gute für die Zukunft und werde sicherlich von Zeit zu Zeit mal vorbeischauen. Vielleicht findet ja auch noch der eine oder andere Bericht von mir mal Platz hier – einen kann ich mit Gewissheit benennen – nämlich etwas zur VÖ des nächsten Marillion Albums im Frühjahr 2022.
Natürlich geht mein Dank auch an Euch, liebe Leser*innen für die jahrelange Treue und das Interesse an meinen manchmal doch sehr schrägen Themen. Und sollte ich in den letzten Jahren dem einen oder anderen zu neuen Lieblingsbands, Alben oder Musikrichtungen verholfen haben, wäre das natürlich wunderbar.
Verabschieden möchte ich mich mit einem großen Interview mit Thomas Oliver von Parzival zu Ihrem ersten Album seit nahezu 50 Jahren, welches ich ja bereits vor ein paar Wochen vorgestellt habe. Er berichtet auch über die alten Tage und Begegnungen mit Größen wie Conny Plank, George Harrison und Ringo Starr. Ganz nebenbei sei das großartige Doppelalbum David – The Hymn nochmals wärmstens empfohlen.
Trotz Corona dominieren in dieser Ausgabe die Live-Berichte. Stefan hat sich in Augsburg Demon’s Eye angesehen. Roland war beim Philharmonischen Orchester Altenburg-Gera und hat den achten Bericht in seiner Mitja-Reihe abgeliefert.
Zwei Interviews hat es gegeben. Neben meinem Gespräch mit Parzival hat Wolfgang Giese mit Epidot gesprochen.
Zwei Kolumnen sind seit über einem Jahr Standard. Ingo spielt ein Lieblingslied von Klaus Hoffmann nach und Norbert schwelgt angesichts eines Albums von Subway to Sally in Erinnerungen.
Dazu kommt eine Buchbesprechung zu dem gemeinsamen Buch von Barack Obama und Bruce Springsteen, sowie ein Nachruf auf Robbie Shakespare.
Nicht zuletzt möchte ich allen Leser*innen und Kolleg*innen einen guten Start in ein hoffentlich mal positiveres 2022 wünschen.
Ich schließe mein letztes Editorial für die MAS mit einem Songtitel von The Legendary Pink Dots, meiner Euch wohlbekannten Lieblingsband: „The more it changes, the more it stays the same“. (Das ernst genommen, hättste ja auch bei uns bleiben können; die trauernde Red.)
Haltet die Ohren auf für spannende und gute Musik – und vielleicht liest man sich ja anderswo…..
Liebe Grüße und Tschüss
Wolfgang