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Lulo Reinhardt

feat. Yuliya Lonskaya

Info Musikrichtung: Gypsy meets Classic VÖ: 31.08.2018 (DMG / Broken Silence) Gesamtspielzeit: 43:53 Internet: http://www.lulo-reinhart.de

Zwei Mal ist mir Lulo Reinhardt schon über den Weg gelaufen - einmal solo, was mich nicht sonderlich überzeugt hat; zum anderen live mit dem André Krengel Quartett, was mir sehr gut gefallen hat. Nun also gemeinsam mit der klassischen Gitarristin Yuliya Lonskaya.

Am Ende der Dreiviertelstunde ist zweifelsohne klar, dass wir es hier mit zwei Virtuosen, zwei Könnern, bzw. gendergerecht, einem Könner und einer Könnerin, zu tun haben. Und wie das bei solchen SpitzenkönnerInnen häufig ist, gibt es hier auch Momente, wo das Demonstrieren des Könnens im Mittelpunkt steht und der Song in den Hintergrund gerät. Das sind dann eher Momente, wo Gitarristen für Gitarristen spielen und der Rest der Welt etwas überfordert davor steht.

Das passiert hier aber wesentlich seltener, als auf dem erwähnten Solo-Album. Häufiger lässt sich das gemischte Doppel von den lateinamerikanischen oder Gypsy-Melodien mitreißen. Samba- und Tango-Rhythmen sind zu hören, aber auch Blues und Swing.

Manchmal fragt man sich nach dem Zusammenhang von Titel und Musik. So höre ich im Opener weder indische noch Gypsy-Sounds heraus. Und wenn ich die schöne sanften Klänge des dritten Tracks über mich ergehen lasse, stellt sich mir die Frage, warum das nun Erinnerungen an Dachau(!?) sein sollen.

Meine Highlights sind:
- die erwähnten „Memories of Dachau“
- die perlende Akustik-Gitarre von „Onkel Fritz!“
- der leicht swingende „Samba para Lion“
- das bluesige „Blues for B.B.“
- und die angenehme Gitarrenkulisse von „Angelie”.

Auf meinem Schreibtisch liegen jetzt noch zwei Alben von Reinhardts Partners in Crime – ein Solo-Album von Yuiya Lonskaya und ein Album, das André Krengel zusammen mit Roland Krause eingespielt hat. Denen werden wir uns in den nächsten beiden Ausgaben zuwenden.

Norbert von Fransecky