Ballsqueezer
Don't let her squeeze your Balls (Review-Serie, Folge 8)
Ballsqueezer-Review-Serie, Folge 8: Don't let her squeeze your Balls
In der letzten Ausgabe hatten wir Brainless, das aktuelle Album von Ballsqueezer, als siebtes Album unserer Review-Serie besprochen. Wie dort angekündigt werden wir nun ganz an den Beginn der Bandgeschichte springen und das Debüt Don't let her squeeze your Balls vorstellen – als Auftakt von sechs weiteren Reviews. So holen wir die ersten sieben Alben von Ballsqueezer nach, die es fertiggebracht haben, in neun Jahren 14 Alben zu veröffentlichen – wobei die knappe Spielzeit der einzelnen Scheiben, die selten die 30 Minuten-Grenze erreicht oder gar überschreitet, ihren Anteil hat.
Mit acht Titeln hat Don't let her squeeze your Balls zwar fast klassisches Vinyl-Format. Nur dass es sich auch zu Vinyl-Zeiten kaum eine Band erlaubte mit knappen 23 Minuten an den Start zu gehen. Auch in unserer Ballsqueezer Review-Serie ist das ein neuer Rekord.
Das Ballsqueezer-Debüt hat stellenweise einen recht dünnen Sound – und der Sänger macht fast durchgehend einen deutlich überforderten Eindruck. Ob die Besserungen, die wir in der zweiten Karriere-Hälfte beobachten durften, auf der Arbeit des Sängers an sich selbst beruht, oder ob man sich schlicht einen neuen Frontmann gesucht hat, kann man durch Angaben auf den CDs alleine nicht finden.
Die Slowaken geben sich zwar reichlich Mühe mit dem extrem fantasievollen Artwork ihrer Comic-affinen Alben, geizen aber mit Informationen. Sämtliche CDs stecken in einfachen Pappsteck-Covern. (Darin kann man eine Hommage an die Vinyl-Zeit sehen.) Darauf stehen vorne der Bandname und der CD-Titel. Hinten sind die acht Songtitel zu lesen. That’s it! Kein Veröffentlichungsjahr, kein Label, keine Besetzungsliste, kein gar nichts weiter!
Das wird in den kommenden Jahren etwas(!) besser. Insbesondere wird Jesus Garcia Lopez, der Gestalter des Artworks, und die Bandhomepage genannt, die dann doch etwas Informationen bietet – unter anderem die, dass Daddy („Louder than Motörhead“) wohl von Anfang an – logisch bei dem Motto – für Bass und Gesang zuständig ist.
Auch in andere Hinsicht sind Ballsqueezer noch erkennbar am Anfang. Die heilige Dreieinigkeit von Frauen, Alk und Rock’n’Roll, die viele der späteren Alben prägen, dominiert das Album (trotz seines Titels) noch nicht.
Man zeigt Arschleckern den Stinkefinger, preist die eskapistische Funktion des Rock’n’Rolls und hat eher Probleme mit Frauen. In der Mitte der CD prallen die Gegensätze aufeinander. In „Against the dark Sky“ steht man(n) endlich mal als Sieger da – mit Autos, Frauen, schickem Outfit und Parties, um dann mit dem schleppenden Rocker „Destiny’s End“ die Apokalypse zu beschwören.
Musikalisch gibt es einen rauen Mix aus Metal, Thrash und Punk, der deutlich unorganisierter ist als das, was wir bislang vorgestellt haben. Dafür atmet Don’t let her squeeze your Balls den naiven Charme der neuen Wilden. Und das darf man bei einem Debüt positiv berücksichtigen.
Wir wissen, was noch kommt, daher ist es etwas billig hier von einer Band mit Potenzial zu sprechen. Stimmen tut es dennoch.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Head against the Wall | 3:24 |
2 | My Brother is my Sister | 2:24 |
3 | Rock your Death | 2:17 |
4 | Against the dark Sky | 2:59 |
5 | Destiny's End | 4:07 |
6 | Ass Kisser | 2:24 |
7 | Don't let her squeeze your Balls | 2:23 |
8 | Wake up with Sinners | 2:49 |
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