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Merkel, Liszt, Reinecke & Reger (Dewar)
Triumph and Tribulation - Ein Portrait der deutschen Romantik
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Orgelaufnahmen kann man nur entweder mögen oder ablehnen: Manch einem ist der mit meist viel Hall verwaschene Klang ein Graus, manch anderer empfindet Faszination für die große Macht, die das Instrument sogar auf CD noch ausstrahlt. Andrew Dewar macht es ersterer Fraktion nicht gerade leicht: Sowohl die Beethoven-Variationen an der Schramberger Walcker-Orgel als auch Reineckes Sonate an der Späth-Orgel leiden unter der unschönen Angewohnheiten des Instrumentes, die Konturen der eigenen Melodien zu verwaschen.
So bleibt einiges von Andrew Dewars Talent im Verborgenen. Deutlich wird allerdings, dass der junge Organist interpretatorisch nah an den Werken bleibt und darum bemüht ist, durch sein Spiel deren Ausdruck zu verstärken: Die machtvollen Parts werden mit beeindruckender Entschlossenheit gespielt, die weichen Parts riechen nach gebrannten Mandeln und Zuckerwatte - sehr schön zu hören z.B. in der Variation Nr. 2 von Gustav Merkels Variationen für die Orgel über ein Thema von Beethoven.
Eigentlich wurden die Werke abwechslungsreich ausgewählt - insbesondere die Sonate für Orgel von Franz Liszt und die Auszüge aus Max Regers Kanzone, Praeludium und Fuge D-Dur bieten einen angenehmen Gegensatz zu den sehr bodenständig-klassischen Werken von Merkel und Liszt. Die eingangs erwähnte leider meist sehr unklare Aufnahme macht es allerdings schwer, Dewar in seiner Darbietung mit voller Aufmerksamkeit zu folgen.
Daher lässt sich zusammenfassend sagen: Kein Album für jedermann, als Käufer empfiehlt sich nur, wer Orgelaufnahmen im allgemeinen und schwach konturierte Eispielungen im speziellen schätzt.
Hendrik Stahl
Trackliste |
1 - 8 Gustav Merkel: Vasriationen für die Orgel über ein Thema von Beethoven op. 45 9 Frank Liszt: "Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen" 10 Carl Reinecke: Sonate für Orgel, op. 284 11- 13 Max Reger: drei Sätze aus op. 65 |
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Besetzung |
Andrew Dewar - Orgel
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