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Nostradameus
Hellbound
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Schon im 16.Jahrhundert prophezeite Nostradameus' französischer Namenspatron der Menschheit jede Menge wichtige zukünftige Ereignisse, von denen auch einige mit einer erstaunlich hohen Trefferquote eintrafen. Da dem Herrn neben Weltkriegen, Revolutionen und Hungersnöten wohl kaum Zeit geblieben ist, dem Schicksal einer schwedischen Heavy Metal-Band einen seiner berühmten Vierzeiler zu widmen, werde ich diesen Part einmal übernehmen und hoffe, dass man auch noch in Jahrhunderten von meinen seherischen Fähigkeiten berichten wird.
Mit Hellbound veröffentlichte das schwedische Quintett im letzten Quartal des Jahres 2004 einen Longplayer, der sich erfreulicherweise ein wenig von seinen Vorgängern abhebt. Statt sich auf flotte Doublebass-Nummern zu beschränken, bringen Songs wie das groovige "Your Betrayal", der abwechslungsreiche Titeltrack oder die Hymne "Fight" nette Kontraste in den Sound der Metaller aus dem Land der Elche. Wer jetzt glaubt, dass diese Abwechslung zu Lasten des Härtegrades geht, irrt gewaltig, da Hellbound eindeutig in Sachen Heaviness die momentane Nostradameus-Obergrenze darstellt, wofür auch die tiefergestimmten Instrumente, der aggressivere Gesang von Freddy Persson sowie das harte Riffing der Gitarrenfraktion verantwortlich sind. Man könnte den dadurch erschaffenen Musikstil des Fünfers schon fast als "True-Metal alà frühe Hammerfall meets Powermetal nach Brainstorm-Art" bezeichnen.
Trotz einer songtechnischen Ausfallrate die südlich des Nullpunktes tendiert, fehlen auf Hellbound leider zwei bis drei Nummern mit Zeug zum Klassiker, die den Stellenwert dieser Silberscheibe wohl in völlig andere Dimensionen gebeamt hätten. Dennoch macht dieser Longplayer unheimlich Spass, eignet sich hervorragend für eine durchgehende Dauerbeschallung und stellt für Persson und Co. ohne Zweifel einen großen Schritt nach oben auf der Karriereleiter dar.
Falls die Nordeuropäer sich bei ihrem nächsten Werk wieder dermaßen steigern, sage ich den Herren einfach mal den Druchbruch in die Uefa-Cup-Ränge des internationalen Heavy-Metal-Zirkus voraus, womit sich der Kreis wieder schließt, auch wenn ich ein wenig mehr als vier Zeilen für dieses Review gebraucht habe. Der große Nostradamus wird es seinem durchgeknallten Propheten-Azubi sicherlich verzeihen.
Manuel Liebler
Trackliste |
1 | Never Turning Back | 4:34 |
2 | Your Betrayal | 4:33 |
3 | The Reaper`S Image | 3:50 |
4 | Hellbound | 4:05 |
5 | One Step Away | 5:18 |
6 | Fight | 4:25 |
7 | Cuts Like Blades | 3:40 |
8 | Seven | 5:14 |
9 | One World To Live In | 4:07 |
10 | I Am Free (Bonustrack) | 3:39 |
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Besetzung |
Freddy Persson - voc Jake Freden - git Michael Aberg - git Thomas Antonsson - bass Esko Salow - drums
Producer: Anders "Theo" Theander
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