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Mystic Prophecy
Never Ending
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Es gibt nur wenige Bands, deren Sound das Genre Power Metal dermaßen verkörpert wie der zuweilen doch sehr unterschätzte Multi-Kulti-Haufen Mystic Prophecy. Auch auf deren neuestem Longplayer Never Ending gibt es wieder tonnenweise messerscharfe Riffs des griechischen Gitarrenhexers Gus G., unverwechselbare Gesangslinien von dessen Landsmann R.D.Liapakis sowie eine mächtige Rythmuswand, für die sich wieder einmal die deutsch-schwedische Zweckgemeinschaft Albrecht/Ekdahl verantwortlich zeigt.
Auf irgendwelche soundtechnischen Spielereien wie z.B. Samples oder genrefremde Instrumente wurde auch diesmal verzichtet, Keyboardeinsatze kommen auf Never Ending ungefähr so oft vor wie fruchtbare Oasen in der Wüste, und trotzdem hat der Härtegrad konfuserweise im Gegensatz zum letzten Album um eine Nouance abgenommen. Grund sind dezente Änderungen im Songwriting, das sich wieder ein wenig mehr am melodischeren Debut orientiert. Man könnte fast meinen, dass dieser Longplayer zu einem falschen Zeitpunkt das Licht der Welt erblickt, da er ohne weiteres das Bindeglied zwischen dem hymnenhaften Erstling Vengeance und recht brachialen Regressus darstellen könnte. Anspieltipps für diese gelungene Kombination aus Melodie und Härte wären z.B. der Stampfer "In Hell" sowie der melodische Ohrwurm "When I`m Falling", die beide zu den absoluten Sternstunden dieser Schillerscheibe zählen.
Auch der überwiegende Rest des Materials auf Never Ending bietet gewohnt hohe Mystic Prophecy-Qualität� und so dürfen Metalmaniacs, die auch schon an den beiden Vorgängeralben einen Narren gefressen haben bzw. einfach nur auf unverfälschten Powermetal stehen, blind zugreifen, wenn sie dieses schwermetallische Kleinod beim CD-Dealer ihres Vertrauens entdecken. Allen anderen würde ich empfehlen, erstmal in ein paar Titel dieses Machwerks hineinzuschnuppern, da es scheint, dass fast jeder Song immer noch nach ungefähr dem gleichen Schema aufgebaut wurde und die spartanische Instrumentierung auch nicht unbedingt jedermanns Ding ist.
Deswegen gibt's von mir auch nur objektive 14 Punkte für Never Ending, wobei sich Metalheads, denen bereits genannte Kritikpunkte am sprichwörtlichen Allerwertesten vorbeigehen, ruhig nochmal drei bis vier Wertungseinheiten dazudenken dürfen. Metal kann doch so gerecht sein.
Manuel Liebler
Trackliste |
1 | Burning Bridges | 4:13 |
2 | Time Will Tell | 3:53 |
3 | Under A Darkened Sun | 4:08 |
4 | Dust Of Evil | 4:29 |
5 | In Hell | 3:33 |
6 | Never Surrender | 4:30 |
7 | Wings Of Eternity | 4:34 |
8 | When I`m Falling | 3:46 |
9 | Warriors Of Lies | 6:12 |
10 | Dead Moon Rising | 5:15 |
11 | Never Ending (instr.) | 2:40 |
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Besetzung |
R.D. Liapakis - vocs Gus G. - git Dennis Ekdahl - drums Martin Albrecht - bass
Producer: R.D. Liapakis
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