Alice Cooper

Road


Info
Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 25.08.2023

(Ear / Edel)

Gesamtspielzeit: 47:50

Internet:

http://www.alicecooper.com


Vincent Damon Furnier ist ein alter Mann. Er hat im Februar seinen 75sten Geburtstag gefeiert. Auf der DVD (Da war er noch 74.) sieht man das. Auf der CD hört man es nicht. Ob es stärkere Alben als Road in seinem Backkatalog gibt, da würde ich mich nicht festlegen. Aber es gibt definitiv eine ganze Reihe schwächere.

Für Road hat Alice Cooper seine derzeitige Live-Band ins Studio geholt. Das war definitiv eine kluge Entscheidung. Denn die Band spielt nicht nur arschtight, sondern auch mit erkennbarer Spielfreude.

Nach der musikalisch recht bissigen Selbstvorstellung „I’m Alice“ kommt mit dem hymnischen „Welcome to the Show“ der ideale Opener für jede Live-Show. Beide Songs sind 100%ig Alice Cooper. In der Folge zeigt der alte Mann, dass er auch anders kann. „All over the World“ groovt Stones-artig. „Dead don‘t dance” hat einen fetten Stoner-Ansatz. Das mit schnellen Riffs daher kommende „Go away“ holt die 80er Jahre Rainbow ins Boot. „Big Boots“ serviert mit Hammer-Piano Sex’n’Rock’n’Roll.

Gelegentlich lohnt es sich sogar auf die Texte zu hören. Dann erkennt man, dass „White Line Frankenstein“ weder ein Pro- noch ein Kontra-Drogen-Lied ist. Die weißen Linien, von denen hier gesungen wird, werde mal nicht durch die Nase reingezogen. „Rules of the Road“ ist beileibe kein Liebeslied an das Tour-Leben, sondern eher eine Gebrauchsanleitung, wie man dem mystischen Club 27 beitreten kann.

Der Club 27 definiert sich bekanntermaßen vor allem durch den Tod. Und ein wenig stirbt Road nach diesem Song auch. Es folgen zwei solide Filler, zwei Quotenballaden, die ungünstig direkt nacheinander platziert sind, und ein The Who-Cover, das die Band nicht nötig gehabt hätte und das Qualitätslevel definitiv nicht erhöht.

Das tut aber die beigelegte DVD, die eine gute 70-minütige Show Alice Coopers beim 2022er Hellfest dokumentiert. Die Band kann hier mit kompletter Bühnendeko antreten, überlebensgroße Frankensteine und Babies auftreten lassen und natürlich Frauenblut vergießen. Auch die Guillotine, die das Leben des Bandchefs (für ein paar Minuten) beendet, ist dabei.

Es wäre schön, wenn es zumindest einige Junge gäbe, die so jung sind wie dieser Alte.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1 I'm Alice (3:55)
2 Welcome to the Show (3:37)
3 All over the World (3:52)
4 Dead don't dance (3:31)
5 Go away (4:21)
6 White Line Frankenstein (3:50)
7 Big Boots (3:15)
8 Rules of the Road (3:48)
9 The big Goodbye (3:32)
10 Road Rats forever (4:05)
11 Baby please don't go (3:29)
12 100 more Miles (3:04)
13 Magic Bus (3:40)

DVD: Live at Hellfest 2022
1 Intro (1:00)
2 Feed my Frankenstein (4:31)
3 No more Mr. nice Guy (3:10)
4 Bed of Nails (4:08)
5 Hey Stoopid (4:26)
6 Fallen in Love (5:53)
7 Go Man go (2:44)
8 Guitar Solo (Nita Strauss) (2:12)
9 Roses on white Lace (4:29)
10 I'm eighteen (4:02)
11 Poison (5:17)
12 Billion Dollar Babies (3:43)
13 The black Widow Jam (4:56)
14 Steven (3:01)
15 Dead Babies (3:56)
16 I love the Dead (1:35)
17 Escape (3:42)
18 School's out (9:30)
19 Abspann (0:23)
Besetzung

Alice Cooper (Voc)
Chuck Garrick (B, Back Voc)
Glen Sobel (Dr, Back Voc)
Tommy Henriksen (Git, Back Voc, Keys im Studio, Perc im Studio, Ad. B im Studio <7,11>)
Ryan Roxie (Git, Back Voc)
Nita Strauss (Git, Back Voc)
Sheryl Cooper (Back Voc, Back Voc im Studio <8>)

Bob Ezrin (Produktion, Mix, Back Voc im Studio, Ac. Git im Studio <11>, Horn Synth im Studio <12>)

Gäste:
Kane Roberts (Git im Studio <4>)
Tom Morello (Git im Studio <6>, Back Voc im Studio <6>)
Burleigh Johnson (Piano im Studio <10>)
Keith Miller (Ac. Git im Studio <11>)
Roger Glover (B im Studio <11>)



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