Musik als Schmerzmittel? Klar, wenn die Seele brennt und das Herz vor Liebessehnsucht klopft, dann war Musik immer schon ein probates Mittel, um die Gefühle wieder ins Lot zu bringen. Zumindest kann man sich mit seinen Emotionen in einem Song oder klassischen Stück spiegeln und verstanden fühlen. Das beruhigt, tröstet oder bringt auf andere Gedanken.
Dass Musik auch körperliche Schmerzen lindert, hat man vielleicht schon geahnt. Aber jetzt haben Forschende das auch nachweisen können. Und zwar bei Experimenten mit Neugeborenen. Denen wird ja in den ersten Lebenstagen für Untersuchungen häufiger Blut an der Ferse entnommen - und der Pieks tut weh. Wenn man aber z. B. Musik von Mozart vor, während bzw. nach der unangenehmen Prozedur spielt, ist das Schmerzempfinden signifikant verringert. Es hält auch nicht so lange an wie ohne Musik. So zumindest kann man es jetzt in einer Studie diverser amerikanischer und europäischer pädiatrischer Forschungsgesellschaften nachlesen.
Eine ausführliche Zusammenfassung bietet ein SPIEGEL-Artikel. Bei dem Mozart-Stück handelt es sich aber offenbar nicht um ein Original, sondern um eine verkitschte Version von einer Platte mit dem Titel "Bedtime Mozart: Classical Lullabies for Babies". Es ist wahrscheinlich weniger der Mozart an sich als das ausgewogene Frequenz-Spektrum, auf das die Schmerzlinderung zurückgeführt werden kann. Na ja, Hauptsache, es wirkt. Leider hat man keine Pop-, Jazz-, Rock- oder Heavy-Metal-Musik für Babies getestet. Das wäre sicherlich eine interessante Gegenprobe gewesen ...
Ob unsere Plattentipps und Berichte im September geeignet sind, um Schmerzen zu lindern oder auf die richtige musikalische Therapie-Spur führen, das müssen die geschätzten Leser selbst entscheiden. Genug zu entdecken gibt es immerhin wieder, da ist sicherlich etwas für alle Ohren, Frequenzen, Herz- und sonstige Schmerzpunkte dabei.
Unsere Inquisitions-Abteilung hat endlich mal wieder ein Verhör zustande gebracht. Rede und Antwort stehen musste der Wahl-Leipziger Christian Nóvé, seines Zeichens Chef der Cosmic-Progger Dice. Schräg scheint es zu werden, wenn Ingo auf Schwyzerdütsch singt, Norbert von seinen Erfahrungen mit einem Ritterorden(!) erzählt oder Roland U-Bahn Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern auf der Bühne beobachtet. Wer eher auf dem Boden bleiben will, schaut in Stefans Bericht über den Iron Maiden-Auftritt in Frankfurt.
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht
Georg Henkel