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25 Years after - Mein Leben mit der CD; Folge 5: Rodgau Montones - Wir sehn uns vor Gericht





Die drei CDs, die mir aus dem August 1986 zur Auswahl stehen, habe alle dasselbe Problem. Sie sind Nachzügler. Die großen, oder größeren Alben waren bereits Vergangenheit, als sie erschienen sind.

Da war zum einen Billy Joels The Bridge - damals nach dem grandiosen Vorgänger An innocent Man so präsent im Radio, dass ich bis auf eine Ausnahme bereites alle Stücke auf Cassette hatte, bevor ich das Album auf dem Flohmarkt erstand. Den Test of Time hat es so ganz nicht bestanden. Es steht klar im Schatten früherer Alben.

Ganz so heftig hat es Joe Cocker nicht getroffen. Aber auch hier hat das gut gechartete Album Cocker lange nicht die Qualität der beiden Comeback-Alben Sheffield Steel und Civilized Man, die zuvor erschienen waren.

Kleiner Bruder Nummer Drei waren in diesem Monat die Rodgau Monotones. Mit „Volle Lotte“ und vor allem dem hessisch gebabbelten „Erbarme, die Hesse komme“ hatten sie sich neben BAP, Westernhagen, Wolf Maahn und anderen NICHT-NDW-Bands in die Herzen und die Tanztempel geschoben. Keine Fete ohne den „Pumuckel" der Rodgau Monotones - schon gar nicht, wenn ich mal wieder hinter den Reglern stand.
In der Folge von Wir sehn uns vor Gericht waren die Hessen dann sogar Gast im Rockpalast – mit einem grandiosen Cello-Solo von Frank Wolf bei „Ich bin müde“ - im Frack auf den Knien, weit zurückgelehnt mit dem Cello auf dem Bauch. Heiß!

Die Songs von Wir sehn uns vor Gericht sind nicht mehr ganz so kreativ humorvoll, wie auf den ersten Alben. Musikalisch hatte die Band aber noch mal ein gutes Stück drauf gelegt. Grund genug dieses Album als Vertreter des Augusts 1986 auszuwählen.


Norbert von Fransecky



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