|
|
Nachtmystium
Addicts: Black Meddle Pt. II
|
|
|
Black Meddle - na dieser Titel klingt doch schon nach einer Kombination aus norwegischem Misanthropensound und Pink Floyd. Und in diese Richtung geht das ganze Spektakel auch irgendwie. Bereits mit dem Vorgänger Assassins: Black Meddle Part I haben Nachtmystium eindringlich bewiesen, dass man in den USA wesentlich offener mit dem Thema Black Metal umgeht und sich nicht unbedingt ständig um Genrekonventionen schert. Trve sein um des trve seins willen? Ihr könnt uns mal!
Auf Addicts: Black Meddle Pt. II geht man noch ein Stückchen weiter als vor zwei Jahren. Die Vorliebe Black Judds & Co. für Postrock und alten Industrial kommt hier etwas mehr zu tragen. Man schreckt in diesem Rahmen auch nicht von der einen oder anderen New Wave-Anleihe zurück, wie zum Beispiel beim bereits von MySpace bekannten und faszinierend-coolen, sowie höllisch groovenden „No funeral“. Dabei startet das Album mit „High on hate“ noch recht genretypisch rasant und mit keifenden Vocals. Aber bereits das relativ rockige Gitarrensolo und die fast schon hymnischen Chöre am Ende weisen den Weg. Das folgende „Nightfall“ kommt mit einem starken Classic Rock-Touch um die Ecke und auch „Addicts“ und „Ruined life continuum” gehen in diese Richtung.
Aber nicht nur lässigen Düstersound gibt es hier. Wie bereits erwähnt, kommt auch die dunkle und dramatische Seite Nachtmystiums voll zum Tragen. „Them fires“ reißt mit seinem fast sehnsüchtigen Refrain unglaublich mit. „The end is eternal“ ist die richtige Kombination aus abstoßender Kälte und floydscher Psychedelik. Und mit dem abschließenden „Every last drop“ schießt die Band endgültig den Vogel ab. Hier treffen ruhige Akustikgitarren auf kehliges Grummeln, walzende Gitarrendrones und Ethnosounds. Wer hier nicht in andere Sphären schwebt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Glückwunsch Nachtmystium! Mit Addicts: Black Meddle Pt. II ist der Band abermals ein starkes Stück Musik gelungen. Der Black Metal hat nach wie vor ein großes Stückchen mitzureden. Vor allem der erdige und kratzige Gesamtsound trägt das Seine dazu bei. Doch gerade der lockere und selbstverständliche Umgang mit den genrefremden Elementen, der den Hardlinern das Corpsepaint von der Visage wischt, ist hier das Salz in der Suppe. Genau diese Einstellung ist das, was die Musik der Band so ehrlich und kompromisslos macht. Egal ob Tanzfläche und Saufen oder Psychotrip - hier bekommt man eine feine Ladung von beidem!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Cry For Help | 1:33 |
2 |
High On Hate | 3:36 |
3 |
Nightfall | 3:21 |
4 |
No Funeral | 5:39 |
5 |
Then Fires | 5:44 |
6 |
Addicts | 4:24 |
7 |
The End Is Eternal | 7:03 |
8 |
Blood Trance Fusion | 3:30 |
9 |
Ruined Life Continuum | 4:41 |
10 |
Every Last Drop | 8:30 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Blake Judd (Vocals, Guitars, Bass)
Pat Clancy (Guitar)
Wrest (Session Drums)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|