Birdfeeder

Woodstock


Info
Musikrichtung: Soft Rock/Folk/Singer-Songwriter/Indie

VÖ: 23.04.2024

(Soul Selects)

Gesamtspielzeit: 25:48

Internet:

https://birdfeeder-woodstock.bandcamp.com/album/woodstock
https://www.hemifran.com/news/
https://soulselects.com/


Chris Harford und Kevin Salem sind seit den achtziger Jahren miteinander bekannt als Bestandteil der Musikszene in Boston, an der Ostküste der Vereinigten Staaten, Beide spielten in verschiedenen Bands. Als drittes Mitglied beim gemeinsamen Projekt Birdfeeder wirkt der Schlagzeuger Mark Mulcahy mit.

Mit Woodstock haben die Drei ein Album vorgelegt, über dass man hinsichtlich der Einstufung wohl schon diskutiert haben soll, ist das nun ein vollwertiges Album oder zählen die acht Songs lediglich als EP? Denn mit gut fünfundzwanzig Minuten ist es schließlich nicht allzu lang geraten.

"Big Chairs and Candy", so startet die CD, Drummer Mulcahy bleibt bei diesem ruhigen Song als Schlagwerker noch außen vor, eine recht reduzierte, auf dem Klang der Akustikgitarre aufgebaute Stimmung umfängt mich, allerdings ist Mulcahy der Sänger der Formation, und mit dezentem rauem Ton weiss er die Stimmung gut auszudrücken, so auch beim zweiten Titel, nun darf er auch trommeln, und die Gitarren werden nun auch satt aufgedreht, ein bisschen muss ich auch an den Sound einiger alter Songs von R.E.M. denken, auch hinsichtlich des rauen und fast noch ungeschliffenen Vortrags.

Ja, geschliffen wurde wohl auch nicht viel, entstanden die Songs doch rasch innerhalb von eineinhalb Tagen. Und so hat man sich halt auf das Wesentliche konzentriert, neben R.E.M. kann ich nicht ausschließen, mitunter das raue Element der frühen Velvet Unterground als Bestandteil wahrzunehmen. Aber genau das macht sie aus, diese letztlich "sympathisch" klingende Musik, die nahe neben einem zu stehen scheint, so, als wäre man mittendrin im Studio gewesen.

Nicht im Line-up aufgeführt, höre ich bei "So It’s a Bomb" doch noch so etwas wie eine Orgel, ganz vorsichtig mit eingebracht. Und so wechseln sich die Stimmungen jedes einzelnen Songs, wer es dann wieder mehr akustisch und ruhig möchte, dürfte bei "My Cousin" frohlocken, während "So Triangular" wieder eher schleppend und trocken rockt. Der Sound klingt insgesamt recht natürlich, nicht nach viel Studiobearbeitungen, sondern ohne viel Schnickschnack eingespielt und aufgenommen, das macht den Sound letztlich auch in positiver Weise sehr angenehm in der Empfindung. Das passt natürlich zu der Hütte auf dem Cover, dort sollen die Aufnahmen stattgefunden haben, eine Hütte irgendwo in Woodstock.

So habe ich den Eindruck, als habe man sich spontan dazu entschlossen, diese Songs einzuspielen, ohne viele Vorbereitungen, quasi Wohnzimmeratmosphäre in gemütlicher Runde, man hätte sich durchaus noch einige Gäste einladen sollen. Aber so sind wir als Hörer eben nun die Gäste.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Big Chairs and Candy
2 She Stood Up at the PTA
3 So It’s a Bomb
4 My Cousin
5 So Triangular
6 Born This Way
7 A Fairy Tale
8 Super Diamondaire
Besetzung

Chris Harford (guitar, bass)
Mark Mulcahy (drums, vocals)
Kevin Salem (guitar)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>