Ina Forsman
Live
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Mit Ina Forsman stelle ich heute eine Sängerin und Songwriterin aus Finnland vor. Die 1994 in Helsinki Geborene war zu Beginn ihrer Karriere im Bereich des Blues tätig, mit dem Harp-Spieler Helge Tallqvist zum Beispiel, oder im Rahmen einer Tournee mit dem belgischen Blueser Guy Verlinde. 2013 konnte die die "Finnish Blues Challenge" gewinnen, doch ihre Plattenveröffentlichungen seit ihrem Debütalbum im Jahr 2016 bewegten sich eigentlich nicht in diesem Genre. Ich sehe hier eher eine Einordnung hin zum Blue Eyed Soul oder auch die eine oder andere Annäherung an Größen des Vocal Jazz sind zu entdecken.
Ja, und nun wird ihre stimmliche Ausdruckskraft mit dem neuen Album Live vorgestellt. Unter den sechzehn Songs finden sich grundsätzlich Eigenkompositionen, lediglich bei vier Songs griff sie auf andere Songschreiber*innen zurück, darunter ist auch Ray Charles mit seinem Stück "I Believe To My Soul" dabei. Und die Mischung stimmt, gibt es auf der Basis am Soul orientierter Songs wiederum minimale Spuren von Blues, ein wenig Jazz im Gesang des Auftaktsongs, und auch Annäherungen an Popmusik. Hierbei muss ich dann gelegentlich auch an Musik von Amy Winehouse denken.
"Song To Sing" wirkt eher wie eine Einleitung zum Kennenlernen des Sounds, bis es dann kraftvoll und funky abgeht mit "Hanging Loose", für mich einer der Top-Songs des Albums(!), und "Before You Go Home" schlendert dann schon eher in Richtung herzzerreissende Ballade, hier mit einem guten Gitarrensolo und einer sauberen Begleitung durch das Bläser-Arrangement. Noch ruhiger ist "Paratiisi", nur etwas länger als zwei Minuten. Und so wechseln sich die Stimmungen ab, cool und funky mit "Don't Hurt Me Now", sanft groovend mit "Poor Heart" und dem ersten Song, der mir dann total bekannt vorkommt. Klar, "I Love You More Than You'll Ever Know" stammt von Al Kooper, zu jener Zeit, als er noch Mitglied bei Blood, Sweat & Tears war. Man hat dieses Stück relativ nah am Original positioniert.
Ganz flott und mit vollem Schwung fliegt mir der "April Song" entgegen, an den Sound von Muscle Shoals erinnert mich "No Room For Love" und zum Schluss wird mit "Love Me" ein schöner gefühlvoller Song präsentiert, ganz locker und soulig. Doch viel Blues kann ich absolut nicht heraushören, auch Jazz nicht unbedingt, wenn schon, dann am ehesten durch das eine oder andere Arrangement der Bandbegleitung, aber auch nur in kleinen Dosen, mithin ist es grundsätzlich Musik im Umfeld des Blue Eyed Souls. Sehr großen Anteil an der Güte der Vorstellung hat die sehr gut eingespielte Band, die einen professionellen und mitreissenden Ausdruck bietet.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Song To Sing
2 Hanging Loose
3 All There Is
4 Before You Go Home
5 Paratiisi
6 Don't Loose Today
7 Don't Hurt Me Now
8 Poor Heart
9 If You Want Me To Stay
10 I Love You More Than You'll Ever Know
11 I Believe To My Soul
12 Now You Want Me Back
13 We Could Be Gold Diggers
14 April Song
15 No Room For Love
16 Love Me
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Besetzung |
Ina Forsman (lead vocals)
Linda Antilla, Saara Koivisto (backing vocals)
Kalle "Carlos Bronco" Outila (guitar)
Iiro Kautto (bass)
Samuli Rautiainen (piano, organ, keyboard)
Mikko Kaakkurinaimi, Top Kurki (drums)
Sirpa Suomalainen (tenor saxophone, flute)
Janne Toivonen (trumpet, live horn arrangements)
Tomi Nikku (trumpet)
Johannes Solomoa (baritone saxophone)
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