John Smith
The Fray
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Bei John Smith handelt es sich um einen aus Essex stammenden englischen Singer/Songwriter, der stark im Folk verwurzelt ist. Er erwarb sich rasch eine Reputation durch sein schönes Songwriting, seine angenehme Stimme und das interessante Gitarrenspiel. Lange war er als Sessionmusiker unterwegs und begleitete so manche Größe.
Mit The Fray legt Smith nun sein sechstes Album vor. Die Songs entstanden vor dem Hintergrund einiger persönlicher negativer Ereignisse und Veränderungen in seinem Leben, auch zwang ihn die aktuelle Pandemie, seinen Tourneeplan abzusagen und zu Hause zu bleiben. Hierzu erklärte er: Mit dem neu entdeckten Schmerz, der aus so vielen Richtungen kam, und dem Umgang mit der Unsicherheit, die er mit sich bringt, schloss ich die Vorhänge und griff zum Stift und wandte mich dem Songwriting als Rettungsanker zu.
Und es sind sehr gute Songs entstanden, zwölf an der Zahl werden präsentiert. Zumeist bewegen sie sich in einem ruhigen Umfeld, wirken mitunter melancholisch. Etliche Begleitmusiker haben dazu beigetragen, dass eine große Bandbreite an stilistischer Vielfalt entstanden ist. Dennoch ist die Musik aus einem Guss, und besticht durch ihre Dichte und die Schönheit der Melodien.
Die Arrangements sind sehr sorgfältig gewählt und wenn sich dann die zarten Bläserarrangements einschmiegen, dann geben sie den jeweiligen Songs eine besondere Ausschmückung, ich weise als Beispiel auf "Hold On". Die Art des Songwritings und des Gesanges erinnern mich gelegentlich an einige Stücke des großartigen Kollegen John Martyn, aber auch die Atmosphäre eines Nick Drake mit dessen kammermusikalisch geprägten Folks dringt mitunter angenehm durch.
Ein besonderer Gast stellt sich mit dem Jazz-Gitarristen Bill Frisell auf "The Best Of Me" vor, Frisell, der schon lange in anderen Bereichen als im Jazz auch tätig ist, bestimmt mit seinem so speziellen Gitarrensound diesen Song und erhebt ihn damit zu einem meiner liebsten Titel des Albums. Aber auch Ben Nicholls mit seinem akustischen Bass ist prägend und insgesamt ist es gelungen, einen Brückenschlag zu frühem britischen Folk zu schaffen, zu Bands wie The Pentangle beispielsweise.
Und erneut komme ich nicht umhin, festzustellen, dass mit John Smith ein Singer/Songwriter zugegen ist, der in die Riege bekannter Kollegen eingereiht werden sollte, denn seine Songs haben Substanz, strahlen Wärme aus und sind mit ihrer mitunter filigranen Ausrichtung kleine Kunstwerke.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Friends
2 Hold On
3 Sanctuary
4 Deserving
5 The Best of Me (feat. Bill Frisell)
6 Star-Crossed Lovers (feat. Lisa Hannigan)
7 To The Shore
8 Eye To Eye (feat. Sarah Jarosz)
9 Just As You Are
10 The Fray (feat. The Milk Carton Kids)
11 She’s Doing Fine
12 One Day At A Time
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Besetzung |
John SmithVocals (acoustic & electric guitars, lap steel)
Ben Nicholls (electric & double bass)
Jason Rebello (piano)
Jay Sikora (drums & percussion)
Marcus Hamblett (horns)
Emma Gattrill (clarinet & bass clarinet)
Sam Lakeman (percussion)
Bill Frisell (electric guitar - #5)
Sarah Jarosz (vocals - #4, 8)
The Milk Carton Kids (vocals - #10)
Kenneth Pattengale (guitar solo - #6)
Courtney Hartman (vocals - #4, 5)
Lisa Hannigan (vocals - #6, 9, 10)
Jessica Staveley-Taylor (vocals - #2, 7, 9)
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