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Surgial Meth Machine
Surgial Meth Machine
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Ministry, doch nicht Ministry, dann mal wieder eine Auferstehung und wieder weg. So ganz sicher war sich Al Jourgensen nicht, wie er es mit seinem Baby handhaben möchte. In Sachen neuer Musik ist er dieses Mal jedenfalls konsequent: das Ganze bekommt einen komplett neuen Namen. Surgial Meth Machine nennt sich das neue Projekt des abschreckenden wie faszinierenden Charakters (man lese nur mal seine 2014 veröffentliche Biografie), das er mit seinem langjährigen Knöpfchendreher Sam D’Ambrusco ersonnen hat.
Na, und wie klingt Surgial Meth Machine nun? Natürlich wie Ministry! Zumindest zum großen Teil. Dabei wurde allerdings kein Wert auf einen einheitlichen Stil gelegt. Nein, diese Platte ist eine wilde Mischung aus mehreren Perioden der Industrial-Legende. Wilde Metalsalven, Elektrosongs, eine Portion Punk, viel Irrsinn und auch ein bisschen Überraschendes gibt es zu hören.
Mit „I’m sensitive“ startet das Ganze erst einmal böse und sarkastisch. Industrial-Speedmetal ist angesagt. „Tragic Alert“, „I want more“ (inkl. „South of Heaven“-Gedächtnisriff) und „Rich People Problems“ folgen dieser Linie. Viel Lärm, viel gespuckte Vocals, große Wucht und Sample-Terror sind angesagt. Wenig überraschend, lange nicht so massiv und tight wie die späten Metalalben, aber maximal abstoßend und doch irgendwie cool eingetütet. Mal fühlt man sich dabei an alte The Mind Is A Terrible Thing Taste-Zeiten oder Lard erinnert.
Apropos Lard: auf „I Don’t Wanna“ gibt es ein Wiederhören mit dem ehemaligen Dead-Kennedys-Frontmann Jello Biafra. Ein echt kranker Song. Passt aber zum Rest. Etwas irritierend sind die reinen Synthie-/Elektronummern „Smash and Grab“ und „Just Go Home“ / „Just Keep Going“. Sie erinnern durchaus an die Ministy-Frühphase. Muss man mögen. Lustig ist dagegen das pop-punkige „Gates of Steel“. Ein kleines, fröhliches Ausrufezeichen in einem stellenweise nervenzehrenden Album. „Unlistenable“ heißt nicht nur ein Titel, sondern man möchte es immer wieder ausrufen.
Mit der irgendwie lässigen Crooner-Nummer „I’m Invisible“ endet ein Album das irritiert. Mit seiner anarchischen Art gefällt es etwas besser als From Beer to Infinity. Aber gut ist es noch lange nicht. Seiner Rolle als schräger Hinterzimmerbastler und Piercing-Schrat wird Al Jourgensen hiermit wieder gerecht…
Mario Karl
Trackliste |
1 | I'm Sensitive | 4:10 |
2 |
Tragic ALert | 3:36 |
3 |
I Want More | 3:51 |
4 |
Rich People Problems | 3:06 |
5 |
I Don't Wanna | 3:19 |
6 |
Smash and Grab | 2:49 |
7 |
Unlistenable | 4:54 |
8 |
Gates of Steel | 2:46 |
9 |
Spudnik | 2:33 |
10 |
Just Go Home | 2:51 |
11 |
Just Keep Going | 1:03 |
12 |
I'm Invisible | 5:01 |
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