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Rathgeber, J. V. (Beckert)
Geistliche Musik
NEUE EINFACHHEIT
Die Vokalwerke des Banzer Ordenspriesters Johann Valentin Rathgeber (1682-1750) sind ein schönes Beispiel der Musik des Spätbarock im süddeutsch-österreichischen Raum: die vertrackten Formen des Barock werden auf einfache Grundmuster zurückgeführt, verschlankt und zu einer Leichtigkeit und Gefälligkeit geführt, die bereits zur Frühklassik überleitet. Die Themen sind kurz und eingängig, teils geradezu volkstümlich. In den hier vorgestellten kleineren geistlichen Werken verbindet Rathgeber dies mit einem festlichen Grundton, für den Pauken und Trompeten natürlich nicht fehlen dürfen. Dass die musikalische Marienverehrung durch Rathgebers kompositorisches Ideal dabei einen Zug ins Volksfromme bekommt, ist alles andere als Zufall. Aufgelockert und belebt wird das Ganze durch einen raschen Wechsel zwischen Solo- und Tutti-Passagen, durch illustrative Einschübe und chorische Akklamationen.
Eher starr, konservativ und manchmal gehetzt wirkt demgegenüber die gut 20minütige Messvertonung aus seinem Opus III, die auf einem simplen, kurz auf- und absteigenden Motiv basiert. Da machen andere Messkompositionen Rathgebers deutlich mehr Effekt, so zum Beispiel seine Messe von Muri (siehe MAS-Review).
Das Monteverdi Ensemble Würzburg trifft unter Leitung von Matthias Beckert genau den richtigen Ton: leicht, mit federnder Beschwingtheit und ohne Druck wird hier musiziert. Der Chor und die aus ihm hervortretenden Solisten pflegen bei aller Präzision einen angenehm uneitlen Stil, der der gewollten Einfachheit Rechnung trägt.
Sven Kerkhoff
| Trackliste |
Missa S.P. Benedicti B-Dur
Laudem virum gloriosum C-Dur
Ave Regina coelorum (3 Versionen)
Laudibus cives C-Dur
Salve Regina (3 Versionen)
Lauretanische Litanei C-Dur
Te Joseph celebrent B-Dur;
Vir Dei Es-Dur
Concerto C-Dur |
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| Besetzung |
Monteverdi Ensemble Würzburg
Matthias Beckert: Leitung
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