Marc Reece
Dreamer
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Der Gitarrist Marc Reece formierte im Jahre 1996 seine erste eigene Band und tourte damit quer durch Europa, und damit erwarb er seine Reputation als begehrter Blues-Rock-Musiker. Nach seiner letzten Platte, "Let It Burn" aus 2009, liess sich der Musiker viel Zeit, bis nun der Nachfolger Dreamer vorgestellt wird.
Mit "Bernie" startet die Platte mit einem saftigen Rocker, noch im Trioformat, also Gitarre, Bass, Schlagzeug. Nun, der Song ist relativ einfach aufgebaut, hat ein paar eingeworfene Unterbrechungen und bringt ein wenig Abwechslung hinein. Ein gutes Gitarrensolo, dass zeigt, dass Reece ein guter Techniker ist, bereichert die Stimmung, doch letztlich klingt das zu belanglos, als dass es wirklich packen könnte. So ist auch der Gesang relativ ausdrucksschwach und ohne Druck, weil der Stimme für einen kraftvollen Rock das gewisse Etwas fehlt.
Auf "Dreamer", dem Titelsong, sind gleich zwei Keyboarder eingebunden und schmücken den Titel entsprechend aus, der harte Rock wird ein wenig zurück genommen und eine Prise Pop schleicht sich ein. Höhepunkt ist sicher das wiederum einwandfrei vorgetragene Gitarrensolo. Doch klingt es irgendwie auch wie abgespult, vorhersehbar und so fehlt mir hier das gewisse Überraschungsmoment und so etwas wie leidenschaftliches Feuer.
Schlecht sind die Kompositionen wohl nicht unbedingt, doch auch nicht dergestalt, dass sie sich besonders hervorheben in der Gestaltung. "One For Hannes" ist neben "At The Market" eines der beiden Instrumentals des Albums. Sie zeigen Reece zwar auch als ausgefeilten und technisch versierten Gitarristen, und hier zeigt er in einigen Sequenzen eine wohl offensichtlich bestehende Hinwendung zu Jimi Hendrix. Doch auch hier geht es mir wiederum so, dass die technische Atmosphäre des Spiels überwiegt, flexibler und einfühlsamer verspüre ich den jeweiligen Anteil des Einsatzes von Bass und Schlagzeug.
"Harder Than It Seems" ist die Ballade es Albums und gleichzeitig mit 8:48 Minuten das längste Stück. Es ist sehr angenehm in der Stimmung gelungen. Der schnurrende Bass nimmt hier eine aus meiner Sicht sehr wichtige Stellung ein. Die Keyboards schmücken gelungen aus und zusammen mit dem akustischen Gitarrensound ist es gelungen, eine einfühlsame Stimmung zu erzielen. Leider ist für mich auch hier der Gesang der Schwachpunkt und wirkt wenig professionell, ganz im Gegensatz zu dem feinen, aber kurzen Gitarrensolo ab etwa Minute Vier, das ein wenig die Stimmung von "Little Wing" (Hendrix) atmet. Im Laufe der Spielzeit steigert sich der Song ein wenig hinsichtlich seiner Intensität und mündet in einem weiteren Gitarrensolo, dass wiederum mehr Wert auf Feeling als Technik erkennen läßt.
Der letzte Titel, "Rock'n'Roll Hero", hebt sich ebenfalls ab aus der Masse der ähnlich klingenden Songs. Reece greift hier zur Pedal Steel, und so schleicht sich ein dezenter Hauch von Country-Rock ein, doch spätestens, wenn die E-Gitarre dominiert, sind wir wieder mitten im Rock-Geschehen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Bernie (3:40)
2 Dreamer (3:57)
3 One For Hannes (5:28)
4 No Chance Child (4:02)
5 Harder Than It Seems (8:48)
6 Scorpion Man (5:16)
7 I’m Ready (4:17)
8 Shake It (5:15)
9 At The Market (6:27)
10 Rock’n’Roll Hero (5:31)
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Besetzung |
Marc Reece (guitars, vocals, pedal steel – #10)
Guido Ludwig (bass)
Denis Sarp (drums)
Marcus Schinkel (piano, organ – #2,5,10)
Adrian Wachowiak (keyboard – #2,5)
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