Orlando le Fleming
Romantic Funk: The Unfamiliar
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Der 1976 in Birmingham geborene Orlando le Fleming ist bekannt als Cricketspieler und Jazzmusiker. Doch den Sport lassen wir mit Romantic Funk: The Unfamiliar einmal beiseite, sondern widmen uns des Künstlers Spiel auf dem Bass, mit dem er 1996 erstmals an Aufnahmen beteiligt war. Seitdem ist er als reger Vertreter der britischen Jazz-Szene bekannt.
Für das aktuelle Album hat er eine neue Band gegründet, Romantic Funk, mittlerweile hatte sich der Musiker in New York niedergelassen. Und irgendwie klingt das, was aus den Boxen tönt, auch sehr amerikanisch. Mit einem trockenem Funk untermalt, setzt le Fleming mit seinem flinken Bass-Spiel sofort Akzente, von Perkussion unterstützt, schleppt sich der Funk ganz cool dahin und die Keyboards füllen breitflächig aus. Dazu präsentiert Philip Dizack ein feines Trompeten-Solo. Wollte ich spontan vergleichen, dann käme ich sofort auf das, was Weather Report in den Siebzigern und Achtzigern vorlegten, erinnert das virtuose Bass-Spiel doch an Jaco Pastorius und die stilistische Ausprägung grundsätzlich an Weather Report jener Tage.
Und so scheint der Schwerpunkt der Musik tatsächlich am ehestens in den Achtzigern verankert zu sein, und der Art Fusion, wie sich damals entwickelt hatte, noch bevor Ableger davon im Smooth Jazz verkümmerten und versickerten im Sumpf der Unwichtigkeit. Doch auf Romantic Funk: The Unfamiliar wird noch mit den Muskeln gespielt, diese Musik besitzt Druck und Geschmeidigkeit, wird niveauvoll und qualitativ hochwertig vorgestellt. Die Band agiert wie aus einem Guss und spielt sehr dicht, der Bassist als Leader ist zwar stets sehr präsent, spielt sich einerseits nicht in den Vordergrund und lässt andererseits allen anderen Mitwirkenden genügend Luft, sich zu präsentieren.
So ist eine schöne Spannung entstanden, die für großes Hörvergnügen sorgt. Kein statischer Funk, sondern freie Passagen mit Raum für Entwicklung bieten ein breites Feld für die Betrachtung der Musik, die insofern stets für kleine Überraschungen sorgt. Dergestalt aufgestellt, wirkt die Platte als Ganzes und stellt mit ihrer Eleganz etwas Besonderes dar, und diese Musik hätte in den Achtzigern sicher für Entzücken gesorgt und den damaligen angesagten Acts Konkurrenz bereitet!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 I’ll Tell You What It Is Later
2 Waynes
3 The Myth of Progress
4 Struggle Session
5 FOMO Blues
6 More Melancholy
7 Mischievous
8 The Inexpressible
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Besetzung |
Philip Dizack (trumpet - all tracks except #6)
Will Vinson (alto sax)
Sean Wayland (keys/synths)
Orlando le Fleming (upright and electric bass)
Kush Abadey (drums - except #3 & 5)
Nate Wood (drums - #3 & 5)
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