Musik an sich


Editorial

Liebe Leser,

in diesen Tagen, in denen die Wogen internationaler Konflikte immer höher schlagen und die Härte aller beteiligten Seiten erwarten lässt, dass die Dinge weiter eskalieren, wünschte ich mir, dass der musikalische Mainstream wieder mehr Stellung zu politischen Themen beziehen und damit zum Nachdenken und Diskutieren anregen würde. Sicher kann man sich darüber streiten, ob Musik in der Vergangenheit nennenswerten Einfluss auf das Geschehen in der Welt hatte - wie würde sich so etwas auch je nachweisen lassen.

Dennoch glaube ich daran, dass Musik ein Element der Verständigung sein kann, eine Kommunikationsform, die das Denken in Stereotypen überwinden und Menschen über alle Grenzen verbinden kann. In Zeiten des Internet ist dies auch auf globaler Ebene einfacher als je zuvor. Ein Song wie Gangnam Style ging in kürzester Zeit um die Welt - das ist, ob man das Stück nun mag oder nicht, auch ein positives Zeichen. Wäre etwas ähnliches nicht auch für einen Song mit inhaltlichem Gewicht und einer konstruktiven Botschaft denkbar und noch wünschenswerter?

Nachdem ich meinen kuriosen Gedanken-Mix aus hoffnungsvoller Abgebrühtheit und hoffnungsloser Naivität in diesem Editorial abgeladen habe nun zum Inhalt dieser Ausgabe:

Norbert scheute keine Mühen, ein Interview mit Singer/Songwriter-Legende Chi Coltrane zu arrangieren, die gerade wieder aktiv ins Musikgeschehen zurückgekehrt ist und unter anderem in Kürze ein Konzert in Berlin gibt. Ingo sprach mit Musik-Business-Urgestein Christoph Bühring-Uhle, einem der langjährigsten Mitarbeiter des Labels BSC Music. Und Mario ließ sich vom Metal-Duo Mantar erzählen, wie sie zusammenfanden, woher sie ihre Antrieb nehmen und was den einzigartigen Sound der Band ausmacht.

Außerdem setzt Norbert seine Kolumne "Mein Leben mit der CD" fort, in welcher er sich diesmal mit Faithful Breath beschäftigt, und wir haben gleich zwei Konzertberichte von der Status Quo Tour, einmal aus Stuttgart, einmal aus Berlin.

Nun wünsche Ich Euch wie immer viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe, bis demnächst

Euer Linus