Accept

Humanoid
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Hey, Accept, was ist denn mit Euch los?! Bei Humanoid, immerhin Studio-Longplayer Nr. 17, muss man bis zum letzten (!) Song warten, bis es endlich richtig losgeht.
Bis auf diese buchstäblich herausragende Ausnahme sucht man die ganz großen Momente vergebens. Klar, auch bei einer Klasseband wie Accept kann nicht jedes Album ein Klassiker sein, aber so viel Mittelmaß, ja Füllmaterial, das konnte man nicht erwarten. Selbst die berühmten Kosakenchöre bei „Man Up“, noch einer der besseren unter den elf Tracks der Standardversion, klingen halbherzig und müde, nach „Die müssen da jetzt hin, unsere Fans erwarten das!“ anstatt nach Überzeugung.
Oder „The Reckoning“: Eigentlich ein tolles Stück, das jedoch keine Chance hat, sein Potenzial zu entfalten, weil die Umsetzung seltsam uninspiriert klingt. Zu viel Routine, zu wenig Feuer! Humanoid fehlt der letzte Kick, das Einzigartige von Accept, dieser spezielle Schuss Wahnsinn. Den spürt man erst beim letzten Song „Southside Of Hell“: Hier kommt und passt endlich alles so zusammen, wie es sein muss! Spätestens da merkt man aber auch überdeutlich, wie stumpf die Solinger Klingen in den vergangenen 43 Minuten tatsächlich waren!
Von den jetzt sechs Alben der Tornillo-Ära – die wir alle vorgestellt haben – ist das aktuelle trotz des größten Kaufgrundes, der ausgezeichneten Gitarrenarbeit von Wolf Hoffmann, mit Abstand das schwächste. Es reicht nun mal nicht, wenn die Kreativität ausschließlich in die Saiten investiert wird!

Michael Schübeler
Trackliste |
1 | Diving Into Sin | 4:00 |
2 | Humanoid | 4:35 |
3 | Frankenstein | 4:14 |
4 | Man Up | 5:08 |
5 | The Reckoning | 4:34 |
6 | Nobody Gets Out Alive | 4:06 |
7 | Ravages Of Time | 4:15 |
8 | Unbreakable | 4:52 |
9 | Mind Games | 4:05 |
10 | Straight Up Jack | 3:27 |
11 | Southside Of Hell | 4:56 |
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Besetzung |
 Mark Tornillo (Vocals)
Wolf Hoffmann (Guitars)
Uwe Lulis (Guitars)
Martin Motnik (Bass)
Christopher Williams (Drums)

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