„Musik an sich“ - geht das überhaupt? Nein, ich meine jetzt nicht unser edles Magazin. Das geht prima, so gut, dass wir zurzeit … dazu am Ende etwas mehr. Erst mal zum Anlass meiner Überlegung.
Zwei Beiträge zeigen, wie eng Musik oft mit anderen Dingen verwoben ist. Diesmal geht es um Religion und Glaube. Neal Morse war live in Berlin und machte alles andere als „Musik an sich“. Dass der ehemalige Spock’s Beard-Frontmann Christ geworden ist, ist ja alles andere als ein Geheimnis. Dass er Konzert de facto in Gottesdienste umwandelt, ist dann aber doch neu. Während Morse allerdings von der individuellen Erlösung spricht (und dabei sehr tatsächlich sehr gelöst wirkt), geht es bei der Rastafari-Religion um die kollektive Erlösung der versklavten schwarzen, bzw. farbigen Rasse. Volker Barsch macht in Von Babylon nach Afrika die unauflösbare Verbindung von Reggae und Rastafari-Glauben deutlich.
Wesentlich diesseitiger wird es, wenn Carsten Agthe mit Biffy Clyro und Savoy Grand oder unser Chef mit Lakeplacid reden. Ansonsten sind wir natürlich im Wesentlichen am Hören gewesen. Und was uns dabei geplagt, entsetzt oder begeistert hat, lest ihr in der Review-Rubrik.
Zum Abschluss bin ich Euch ja noch etwas schuldig (s.o.). In den letzten Wochen kursierten die ersten e-mails in der Redaktion, die sich mit zwei Jubiläen befassen, die uns demnächst bevorstehen - die 50. Ausgabe im August und der fünfte Geburtstag im Frühjahr
Langsam deuten sich Möglichkeiten an, wie zumindest eines dieser kulturhistorisch wichtigen Daten angemessen gewürdigt werden kann.
Ihr werdet davon hören.
Norbert von Fransecky
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