Instrument

Sonic Cure


Info
Musikrichtung: Post Rock

VÖ: 11.11.2022

(Instrument Village)

Gesamtspielzeit: 65:35

Internet:

https://instrument-music.net/
https://theinstrumentvillage.de/


Bei Instrument handelt es sich um eine Band aus München, hinsichtlich des Genres wird sie eingestuft in die Rubrik Post-Rock, wiederum eine der stetig wachsenden Unterteilungen, diese soll bereits seit Anfang der Achtziger existieren. Nun denn, ich lasse mich überraschen. Die Band wurde 2009 gegründet, Mastermind ist Markus Schäfer. Mit dem aktuellen Album Sonic Cure erschien nun die vierte Veröffentlichung nach dem Debüt aus 2013.

Mit satter Klangwand von Gitarren und Bass, unterstützt durch druckvolles Schlagzeug, klingt der Eröffnungssong schon fast nach Grunge, und Anleihen an Formen des Metal werden zwischendurch immer wieder durchbrochen durch proggige Momente, die sich lösen von einem festen Schema, und darüber hinaus kann ich mir nicht helfen, auch Anleihen bei Nirvana zu entdecken. Aber auch reichen meine Gedanken weit zurück in die Siebziger, entdecke ich doch passagenweise Parallelen zu Bands wie der Edgar Broughton Band oder Budgie.

Diese gestalterische Vielfalt zieht sich im Grunde genommen durch die ganze Platte, so dass man schon aufmerksam sein sollte und sich daran ankoppeln, um auch nichts davon zu versäumen. Darüber hinaus ist zum Beispiel der Titelsong dahingehend recht interessant, wie der Bass hier sehr bestimmend eingesetzt wird und eine wichtige Rolle in der Gestaltung einnimmt, indem die Läufe dem Song eine gewisse Flüssigkeit und Geschmeidigkeit bescheren. Als sehr interessant empfinde ich auch die geheimnisvoll-mystische Stimmung bei "Minor Theart", ein besonderer Song!

Mithin kann ich der Band ein hohes Maß an Kreativität bescheinigen, Kreatitivität, die sich in jedem Song individuell auch ganz anders darstellen kann. Zwei reine Instrumental-Stücke runden das Bild ab, die Tracks vier, fünf, acht und zwölf bescheren dadurch eine noch mehr von irgendwelchen Strukturen losgelöste Spielweise, die der Band gut zu Gesicht steht. Möglicherweise ist hier noch Luft nach oben offen.

Inwiefern und warum das nun als Post Rock bezeichnet wird, erschließt sich mir nicht unbedingt. Für mich ist das Rockmusik, die sich ein wenig an Grunge und am Prog Rock orientiert, nicht, ohne auch den einen oder anderen Schlenker zu Pop-Einflüssen zu unternehmen. Ein anderes Terrain betritt man dann auch noch mit dem von leiser Gitarre geprägtem "Beer And A Shot", laut Pressetext ist das ein Statement von Markus Schäfer zum Kennenlernen seiner Frau, das empfinde ich als sympathisch.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Another Man’s Ruin
2 Good Neighbour
3 Sonic Cure (Long Version)
4 We Don’t Have To But We Can
5 Safe Travels
6 Home
7 Rebellious Heart
8 See Yo On Groove Planet
9 Minor Threat
10 A Beer And A Shot
11 The 21st Year
Besetzung

Markus Schäfer (bass, vocals, guitars)
Hubert Steiner (guitars)
Nicolas Sierig (drums, vocals, piano)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>