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Leichtigkeit und Spielfreude
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Atongo Zimba wurde im Jahre 1967 in der Savanne der Region Bolgatanga im Norden Ghanas geboren. Innerhalb der eigenen Familie lernte er nicht nur den Bau der traditionellen 2-saitigen Kalebasse-Laute; auch seine ersten Stücke waren ganz der regionalen Tradition verhaftet und handelten überwiegend vom normalen Alltag.
Wie viele junge Leute seiner Generation war Atongo von den neueren Klängen, die er im Radio hörte, und darunter ganz besonders von Fela Kuti und seinem Afrobeat, fasziniert. So entschloss er sich, seine Heimat zu verlassen, um die weite Welt der Musik zu erkunden. Er spielte und sang an Straßenecken und auf Märkten und zog immer weitere Kreise, bis seine Schritte ihn nach Lagos führten. Dort entdeckten ihn schließlich Fela, für den er in den folgenden Schüler anderthalb Jahren dessen Konzerte eröffnete.
Zurück in Accra teilte er immer öfter die Bühnen mit berühmten Musikern wie Manu Dibango, Hugh Masekela, Francis Fuster oder Angelique Kidjo.
Anfang der 90er Jahre nahm Atongo Zimba dann sein erstes Album Allah Mongode auf, das ihm erstmalig den Sprung nach Europa ermöglichte. Zurück in Ghana engagierte er sich für Sicherheitsprogramme, spielte in unterschiedlichen Clubs und sang auf Schulungstouren. Dies brachte ihm Ruhm im eigenen Land, seine Stimme war oft in Werbespots im Fernsehen oder Radio zu hören. Er arbeitete weiterhin im Studio, zum Beispiel mit dem Reggae Sänger Rocky Dawuni.
Diese kurze Biographie spiegelt allerdings nur schwach wieder, was die Musik von Atongo Zimba ausmacht. Seit dem 31.10.2008 sind über das Label Hippo Records drei Alben des Ghanaers auf dem Markt: das bereits 2005 veröffentlichte Savannah Breeze, Barefott in the Sand und die Live-CD und -DVD Breeze. In dieser Kombination spiegelt sich die gesamte Bandbreite einer modernen Afrofusion. Während Savannah Breeze eher den funkigen afrikanischen Sound in einer Mischung aus elektronischen Instrumente und den akustischen Roots aus dem Sahel widerspiegelt, ist das jüngere Album Barefoot in the Sand (2006/07)” eine weitaus traditionellere alter Originale afrikanischer "Troubadoure" mit einem Zusammenspiel von Saiten- und Perkussionsinstrumenten, gelegentlich unterstrichen von Flöten- und Saxophonlinien.
Selbst für diejenigen, die sich mit afrikanischer Musik schwer tun, stellt die Leichtigkeit und Spielfreudigkeit von Atongo Zimba eine unendliche Fundgrube fremder und ständig wechselnder Gefühle und Impressionen dar, die zugleich seltsam vetraut erscheinen: vor allem der ständig auf der bekannt erscheinenden funkigen Ebene wandelnde Rhythmus schafft eine vertraute Situation. Auch seine Texte handeln nicht nur von den Tränen der afrikanischen Frau in der Savanne und dem Gefühl von der Verlorenheit eines Afrikaners im nördlichen Europa, sondern ebenso von respekt, der Liebe - und davon, daß es im Himmel kein Bier gibt, was uns dazu bringen sollte, es hier auf Erden zu trinken!
Andreas Matena
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