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SLAM & HOWIE AND THE RESERVE MEN – moderner Country Punk aus der Schweiz
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Kaum zu glauben, dass eine Band aus der beschaulichen Schweizer Hauptstadt Bern so munter drauflos rocken kann, wie es Slam & Howie and the Reserve Men auf ihrer neuen CD Guilty zelebrieren. Der Country Rock / Rockabilly Sound macht so großen Spaß, dass ein Interview mit Sänger und Gitarrist Lt SLAM angesagt war, um etwas mehr über die Band zu erfahren.
MAS:
Da SLAM & HOWIE and the RESERVE MEN den wenigsten Lesern bekannt sein werden wäre es zunächst einmal schön, wenn Ihr uns etwas über Euren Werdegang erzählen könntet.
Lt SLAM:
SLAM & HOWIE gibt es seit genau drei Jahren, wobei wir das erste Jahr noch als Zwei-Mann Band bestritten haben. Deshalb auch der SLAM (Gesang, Gitarre) & HOWIE (Schlagzeug). Nach einem Jahr beschlossen wir eine CD aufzunehmen (Vicious Songs), dafür stiessen zwei weitere Musiker zur Band: The Reserve Men !
In dieser Besetzung sind wir nun seit zwei Jahren unterwegs und haben viel Spass.
MAS:
Könnt Ihr von der Musik leben oder habt Ihr einen Job und macht die Musik nebenher?
Lt SLAM:
Weder noch. Es ist eine Mischung von beidem und auch nicht bei allen Bandmitgliedern gleich. Neben der Musik haben wir alle Teilzeit-Jobs, The Reserve Men arbeiten 80%, Howie gibt noch Schlagzeug Unterricht und ich kümmere mich um den Rest (Management, Booking, Songwriting). Daneben arbeite ich ca. 30% als Informatik-Freelancer.
MAS:
Wie kommt es, dass eine Band aus der schönen Schweizer Hauptstadt Bern, sich für schnellen Country Rock / Rockabilly / Punk erwärmt. Den Bernern wird ja eher eine gewisse Langsamkeit nachgesagt.
Lt SLAM:
Um genau diesem Klischee zu widersprechen, ha ha. Nein im Ernst, unsere musikalische Ausrichtung hat mit unserer Herkunft eigentlich nichts zu tun. Es ist eher so, dass die meisten von uns mit schnellem und harten Rock’n’Roll aufgewachsen sind und die Liebe zum Country erst später entdeckten. Dadurch ist das eher höhere Durchschnittstempo in unsern Songs zu erklären. Obwohl es auch schön ist hin und wieder eine traurige Ballade zu spielen.
MAS:
Gibt es in der Schweiz eine größere Szene für diese Art von Musik (vor einigen Jahren gab es ja Bands wie ‚Midnight to Six’ oder ‚The Jellyfish Kiss’, die in eine ähnliche Richtung gegangen sind), oder seid ihr eher im Ausland unterwegs?
Lt SLAM:
Nein, so eine Szene gibt es in der Schweiz nicht. Was uns aber nicht daran hindert, trotzdem ca. 60% der Konzerte in der Schweiz zu spielen. Die restlichen Konzerte spielen wir in ganz Europa. Deutschland, Italien, Spanien, Tschechien, usw.
Wir sehen uns auch nicht als Szeneband, da wir selber als Personen auch keiner Szene angehören. Scheinbar sprechen wir mit unserem Sound viele verschiedene Leute an. Das macht die Sache extrem spannend. So kommt es, dass wir zum Beispiel innerhalb einer Woche in einem Punk-Schuppen, vor einem traditionellen Countrypublikum oder in einem Biker-Club spielen.
MAS:
Wie sind die bisherigen Reaktionen auf „Guilty“? Seid Ihr damit zufrieden?
Lt SLAM:
Wir sind mit den Reaktionen auf „Guilty“ sehr zufrieden. Abgesehen von ein paar Metal-Online-Magazinen kriegten wir durch das Band weg sehr gute Reviews. In Deutschland kommt immer wieder der Vergleich mit Bosshoss, mit welchem wir aber gut leben können. Zumal sich unser Stil bei genauerem hinschauen sehr von Bosshoss unterscheidet. Unsere Songs orientieren sich im Grundgerüst an traditionellen Countrysongs, einfach mit mehr Tempo und mehr Stromgitarren. Auch kriegen wir immer mehr positive Feedback aus den USA und Kanada.
MAS:
Welche Bands sind Eure wichtigsten Einflüsse?
Lt SLAM:
Hmm…. Das ist schwierig zu sagen, weil es viele sind ;-). Johnny Cash ist natürlich die Nummer eins, da ich ohne ihn gar nie den Zugang zur Countrymusik gefunden hätte. Hank III darf natürlich nicht fehlen, denn schonungslosere Texte findet man selten. Nicht vergessen darf man die grossen Singer/Songwriter wie Steve Earle, Bob Dylan, Bruce Springsteen und Tom Petty. Seitens der Stromgitarren-Bands stehen AC/DC nach wie vor ganz hoch im Kurs. Ohne sie hätte ich nie begonnen Gitarre zu spielen. Diese Liste liesse sich unendlich ergänzen….
MAS:
Weshalb habt ihr gerade die Coverversionen „Blitzkrieg Bop“ von den Ramones und „Story of my life“ von Social Distortion ausgewählt?
Lt SLAM:
Blitzkrieg Bop haben wir schon ganz zu Beginn von SLAM & HOWIE (damals noch zu zweit) in dieser langsamen Version gespielt. In den letzten drei Jahren gab es wohl kaum ein Konzert, in welchem wir die Nummer nicht gespielt hätten. Von dem her musste dieser Song einfach auf’s Album. Für Story of my life gibt es eigentlich keine grosse Erklärung. Ich mochte den Song einfach schon immer und so nahmen wir in kurzerhand auf.
MAS:
Wie entstehen Eure wirklich guten Gesangsarrangements? Werden diese gemeinsam erarbeitet oder gibt es einen ‚Hauptkomponisten’ dafür?
Lt SLAM:
Mit den Gesangsarrangements läuft es eigentlich genau so wie mit den Songs. Ich schreibe zuhause auf meiner akustischen Gitarre einen Song, der jedoch erst eine Grundidee darstellt. Danach treffe ich mich mit Ringo dem andern Gitarristen. Er bereichert den Song dann mit tollen Gitarrenlicks, welche sehr prägend sind. Zu guter letzt schauen wir mit der gesamten Band die Songs an. Bei den Refrains singen dann einfach alle mit. Das heisst die Gesangsarrangements ergeben sich von selber oder anders gesagt the reserve men singen von sich aus gleich zu Beginn andere Stimmen. Es ist eine grosse Freude mit einer solchen Band zusammen arbeiten zu dürfen !!
MAS:
Wird der Kosakenchor bei „Uncle Sam and his beloved Sputnik“ auch von Euch selbst gesungen?
Lt SLAM:
Interessanterweise wird uns diese Frage immer wieder gestellt ;-). Die Antwort darauf ist, dass wir einen wilden Haufen russischer Kosaken eingeflogen haben. Geld wollten sie keines dafür aber eine Lastwagenladung Vodka… Gesagt getan !!
MAS:
Habt Ihr noch etwas, das Ihr loswerden möchtet?
Lt SLAM:
Wir sehen uns an einem Konzert!!
Ride on
Lt SLAM
Diskografie | 2008 Guilty
2007 Vicious Songs |
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Ingo Andruschkewitsch
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