Phosphenes
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Die kanadische Violinistin und Komponistin Jessica Moss legt mit Phosphenes ihr drittes Soloalbum für Constellation und ihr viertes insgesamt vor. Aufmerksame Hörer der kanadischen Szene dürften Sie von ihrer Zusammenarbeit mit Bands und Künstlern wie Thee Silver Mt. Zion Memorial Orchestra, Black Ox Orkestar, The Vic Chesnutt Band oder aber auch Carla Bozulichs Evangelista kennen.
Das Album bietet Melancholie pur. Die sechs Stücke basieren nur auf Klängen von Streichinstrumenten, ein wenig Elektronik ist vermutlich auch mit dabei. Die dunklen Drones, welche das wunderbare Violinenspiel beglieten, können aber ebenfalls auch auf Saiteninstrumenten erzeugt worden sein.
Jessica Moss setzt auf das große Kino, die dunklen und melancholischen Klänge wabern durch den Raum ohne jedoch im Pathos zu versinken. Es wird den ergreifenden Klängen auch die nötige Luft gelassen um zu erklingen und auch wieder verhallen zu können. Trotzdem entsteht ein sehr atmosphärischer Soundtrack für das große und traurige Kopfkino. Man kann sich wunderbar in diese moderne Klassik fallen lassen und mit den Klängen dahinschwinden.
Ein großartiges Album das mal für andere Klänge sorgt und trotzdem auch Postrock- und Artrockfans begeistern sollte, ohne auch nur im Ansatz rockig zu sein.
Wolfgang Kabsch
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