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Esha Ness
Point of no return
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Esha Ness, Volcanic Rock – Das klingt urwüchsig und aufregend. Und das selbst gegebene Etikett verspricht nicht zuviel. Treibender Gitarrenrock mit folkigen Elementen hat sich das Quartett auf die Fahnen geschrieben. Die nach der Steilküstenlandschaft der Shetland Inseln benannte Band klingt auch ähnlich schroff und aufwühlend wie das Pendant in der Natur. Der Sound lässt dabei Assoziationen zu Inselbands wie New Model Army und auch ein bisschen U2 zu (bei „Planet of fire“ zitiert man auch kurz ganz ungeniert „Vertigo“), allerdings ohne wie eine Kopie dieser zu klingen. Auch wenn der emotionale Gesang des schottischstämmigen Kevin Paterson ein wenig an Justin Sullivan erinnert. Aber dies soll kein Schaden sein, denn es gibt sicherlich schlimmere Vergleiche.
Das Salz in Esha Ness’ Suppe sind allerdings die eingestreuten Folkelemente. Neben keltischen Melodieführungen (eher dunkle statt bierselige wohlgemerkt) und unterschwelligen spanischen Einflüssen von Kevins Zeit als Flamencogitarrist, sind das vor allem das Geigen- und Akkordeonspiel von Janina Walter, welches sich mehr oder weniger stark an osteuropäischer Musik anlehnt. Man sieht, ein recht bunter Cocktail eigentlich. Doch schaffen es Esha Ness daraus einen eigenen, einheitlichen Sound zu erschaffen, der in klar und einfach klingende Songs verpackt wird, die aber zu keiner Sekunde Tiefgang und Emotionalität vermissen lassen. Aber war das nicht seit jeher der Ansatzpunkt von Folk-, genauso wie von Punk und Rockmusik allgemein, eindeutige Botschaften leidenschaftlich vorgetragen in jederzeit nachvollziehbaren Liedern?
Und das haben Esha Ness auf jeden Fall verinnerlicht. Auf ihrem selbst produzierten Debütalbum Point of no return finden sich zahlreiche solcher Beispiele. Sei es der der treibende Titelsong mit seinem Gypsy-Akkordeon im Hintergrund, das schwer rockende „Planet of fire“, das mit einem satten Bassgroove versehene „Nothing is forgotten“, die raue und bedrückende Ballade „Ballad of the petrified tears“ oder das hitverdächtige „Neverland“ mit einem äußerst griffigen Refrain. Der Hörer wird hier schnell den einen oder anderen Favoriten finden.
Die aus dem Bodenseeraum stammenden Esha Ness haben eine ziemlich ansteckende Soundmixtur gefunden und auf CD gebannt, die live sicherlich ihre volle Größe entfaltet. Aber auch so haben wir es hier mit einem kleinen ungeschliffenen Diamanten zu tun. Und Indie- genauso wie Folkfreunde sollten der aufstrebenden und noch labellosen Band durchaus eine Chance geben.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Point of no return | 3:51 |
2 |
Planet of fire | 3:18 |
3 |
Ballad of the petrified tears | 5:51 |
4 |
The maze | 4:25 |
5 |
Ride the tide | 4:48 |
6 |
A small step away | 3:42 |
7 |
Campfire redemption song | 4:35 |
8 |
Nothing is forgotten | 5:36 |
9 |
Neverland | 4:38 |
10 |
Last man on earth | 4:06 |
11 |
Out in the blue | 6:05 |
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Besetzung |
Kevin Paterson (Gesang, Akustikgitarre)
Johannes Kessler (E-Gitarre)
Markus Helmeth (Bass, Gesang)
Janina Walter (Akkordeon, Geige, Keyboards, Gesang)
Florian Fierz (Schlagzeug)
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