Franz K
Wir haben Bock auf Rock / Geh zum Teufel
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Info |
Musikrichtung:
Deutsch Rock
VÖ: 21.11.2008 (1977)
(Revisted / SPV)
Gesamtspielzeit: 76:38
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Franz K. tauchten Ende der 70er gelegentlich im Radio auf. Eine echte Kultband, die es mit ziemlich zeitgleich agierenden Truppen, wie Lindenberg, Marius Müller-Westernhagen, den Puhdys oder BAP hätte aufnehmen können, sind sie aber nie gewesen. Die beiden nun als Doppeldecker veröffentlichten Scheiben Wir haben Bock auf Rock und Geh zum Teufel zeigen warum.
Bereits der Titel gebende Opener ist zwar irgendwie naiv sympathisch, rollt einem aber mit seinen „Reim-Dich-oder-ich-fress-Dich“-Lyrics die Zehennägel auf. „Bye Bye Johnny“ ist Cover Rock auf Provinz-Niveau; „Eh, Mann“ Achim Reichel für ganz Arme mit katastrophalen Vocal Lines. Der durchschnittliche Rock’n’Roller „Der König“ wird in diesem Umfeld zum relativen Highlight. Das Niveau hält der „Tiger“ nicht. Wer Peter Maffays „Charleys Leute“ aus dessen Schlagersänger-Zeit kennt, weiß was ihn erwartet – verbunden mit den bereits erwähnten Dichtkünsten von Franz K..
Der Schluss wird besser. Das sich mit der Arbeitslosenthematik beschäftigende „Halt mich fest“ ist tauglicher Rock’n’Roll. „Condor“ ist das atmosphärische Highlight des Albums – vielleicht weil es auf einen Text verzichtet.
Großzügige 10 Punkte gibt es mit Unterstützung der Denkmalpflege.
Geh zum Teufel beginnt so, als wolle es das Niveau von Wir haben Bock auf Rock schlicht wiederholen. Der Titelsong covert „Satisfaction“ mit Lyrics, die wahlweise mit dem bereits oben genannten Peter Maffay oder einer beliebigen DDR-Provinz-Kapelle vergleichbar sind. „Samstag um halb Vier” ist ein Fußball-Schlachtsong, der sich bestens für einen Verein der Kreisklasse der Altersheime eignet.
Damit scheint das Material, das noch vom ersten Album über geblieben ist, aufgebraucht sein und der gute Franz K. springt mindestens zwei Stockwerke höher. (Ins Erdgeschoß?; Red.)
„Rock Lady” ist solider Deutsch-Rock, der vor allem im instrumentalen Bereich zu überzeugen weiß. „Rock in Scheessel” arbeitet sehr authentisch eine der größten deutschen Festival-Katastrophen aller Zeiten auf. Der Text von „Denn sie war ein Mann“ ist recht schräg, aber das Teil kommt halbwegs rüber – ebenso wie der Anti-Schlager-Titel „Fernsehstar“, den man – böse gesinnt – gegen einen ganzen Teil der Franz K.-Songs ins Feld führen könnte.
Bei den Bonus-Titeln ist die Demo-Version(?) von „Bock auf Rock“ eher verzichtbar, während das sich von „Mäckie Messer“ bis zum „Weißen Hai“ durch die Kulturgeschichte arbeitende „Au weia, Mensch Meier“ seinen Charme hat.
13 solide Punkte sind für das zweite Album drin. Und jetzt ist der Mathematiker dran.
10 + 13 : 2 ergibt ziemlich genau 11,5.
Der Re-Release kommt zwar in einem auf den ersten Blick recht fett wirkendem Digi-Pack. Die Informationen im Booklet tendieren aber gegen Null. Nicht einmal das Erscheinungsjahr des zweiten Albums ist zu erfahren.
Daher gibt die äußere Form nur eine minimale Aufwertung.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
Wir haben Bock auf Rock (1977)
1 Wir haben Bock auf Rock (4:46)
2 Bye bye Johnny (4:35)
3 Eh, Mann (3:55)
4 Der König (4:18)
5 Tiger (4:17)
6 Halt mich fest (Teil I + II) (8:46)
7 Condor (4:15)
Geh zum Teufel ( )
1 Geh zum Teufel (4:34)
2 Samstag um halb Vier (4:17)
3 Rock Lady (8:12)
4 Rock in Scheessel/ Blues (10:35)
5 Denn sie war ein Mann (3:46)
6 Fernsehstar (3:18)
7 Au weia, Mensch Meier (Bonus Track) (3:48)
8 Bock auf Rock (Bonus Track) (3:20) |
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Besetzung |
Mick Hannes
Stefan Josefus
Peter Josefus
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