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Wenn es die Möglichkeit gegeben hätte, hätte ich für diese Kolumne mal wieder eine CD ausgewählt, die ich in Potsdam erworben habe. Denn der Juli 1999 steht für meinen (zumindest beruflichen) Abschied von der Hauptstadt Brandenburgs. Im Schuljahr 98/99 stand ich noch mit einem Bein in Potsdam; mit dem anderen schon in Spandau. Das dritte Jahrtausend (zumindest einen ganz kleinen Anfang von ihm) habe ich danach schulisch im Wesentlichen in Spandau verbracht. (Sollte ich diese Kolumne bis zum Jahr 2046 fortführen, würde das Land Brandenburg noch einmal ins Spiel kommen - und ein Jahr später ein weiterer Berliner Bezirk.)
Aber in meiner CD-Liste stehen im Juli 1999 neben einer CD, die mir aus Dortmund zugeschickt wurde, nur CDs aus Berlin, Spandau und Hannover. Auch bei den damals mehr oder weniger aktuellen Alben war nichts Zwingendes zu finden. The Busters, Labyrinth oder Limbonic Art wären in Frage gekommen.
Daher habe ich die Chance ergriffen, eine Band zu featuren, die bei mir einen festen Platz in der zweiten Reihe hat und daher immer in der Gefahr steht von Acts ausgebremst zu werden, die zumindest mir wichtiger sind. Zwei Mal ist das schon geschehen. Die beiden (stärkeren) Vorgänger haben es nicht in die Kolumne geschafft. Und Heavy Horses war 1999 erst die dritte Jethro Tull-CD, die ich mir zugelegt habe.
Rock Island hatte im März 1990 keine Chance gegen das 20-Punkte-Debüt Harte Zeiten der Skeptiker. Der Klassiker Too old to Rock'n'roll: too young to die! musste sich im Mai 1992 den Doors-Wiedergängern
Hawks geschlagen geben.
Daher nun Jethro Tull, die ich über „Locomotive Breath“, das Live-Album Bursting out, sowie die Alben Too old to Rock'n'roll: too young to die! und Aqualung (in dieser historischen Reihenfolge) lieben gelernt habe, mit einem ihrer rockigeren Alben, was durchaus meinem bevorzugten Zugang zur Band entspricht.
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