Reviews
Being towards a River (Review-Serie, Teil 3)
Info
Musikrichtung:
Proggiger Thrash Metal
VÖ: 2020 (Adorned Graves) Gesamtspielzeit: 46:27 Internet: http://www.adorned-graves.de |
Adorned Graves-Review-Reihe: Teil 3 - Being towards a River
Doom, Thrash und Prog waren die Eckpfeiler, zwischen denen die drei bislang bei uns besprochenen Veröffentlichungen von Adorned Graves zu verorten waren. Mit Being towards a River, dem historisch gesehen zweiten und vorletzten Album der Band, schließen wir diese kleine Review-Serie ab. Wir hatten sie ja im Februar mit dem aktuellen Album The Earth hath opened her Mouth begonnen. Damit ist das bisherige Gesamtwerk der Pfälzer abgehakt. Wir hoffen auf ein baldiges nächstes Album.
Den Doom, der vor allem auf dem Album-Debüt Out from the Depth of the Grave zu finden ist, haben Adorned Grooves auf ihrem Zweitling – trotz des Posierens auf dem Friedhof im Booklet – weitgehend abgelegt. Beim Progmetal des noch aktuellen Albums sind sie aber noch nicht ganz angekommen.
Wir erleben sie als Thrasher, die sich an progressiv angelegten klassischen Metalbands orientieren. So klingt das treibende „Killing Shadows black“ als hätten sich die ganz(!) frühen Helloween mit der Gitarren-Abteilung von Iron Maiden verstärkt. Das epische „United Reliance“ erinnert sowohl an Maiden wie an Savatage, während das schleppende „Meandering Stream“ zwar nicht die Virtuosität eines Uli Jon Roth zeigt, aber dennoch zu den frühen Scorpions passen würde. Auch das ruhige Intro „Swallet Hole“ zeigt mit seinen spoken Vocals in Richtung Hannover, allerdings dieses Mal in die progressive Richtung, die man von Eloys Erfolgsalben kennt.
Bei all diesen Anleihen darf aber nicht vergessen werden: Adorned Graves sind erst einmal eine Thrash Metal Band. Alles andere ist gut integrierte Garnitur.
Die biblischen Bezüge scheinen mir dieses Mal etwas weniger deutlich als bei den anderen Alben. (Die Texte sind graphisch mal wieder so gestaltet, als wolle man sie verheimlichen.) Aber die Hinweise auf konkrete Bibelstellen bei einzelnen Texten sind ebenso weiterhin vorhanden, wie GastsängerInnen aus profilierten christlichen Metal-Bands.
Es bleibt weiterhin ein Geheimnis, warum eine Band, die drei dermaßen starke Alben im Portfolio hat, ohne Label da steht. (Für uns ist das von Vorteil. Die Label lassen kleine und mittelgroße Medien wie uns, was CDs zur Besprechung angeht, mittlerweile überwiegend am ausgestreckten Arm verhungern.)
Trackliste
1 | Swallet Hole | 3:37 |
2 | Killing Shadows black | 3:34 |
3 | Effervescent Torrent | 9:12 |
4 | Pantha rhei | 3:49 |
5 | Meandering Stream | 3:31 |
6 | United Reliance | 3:28 |
7 | Rheingold | 11:55 |
8 | Towards a River | 7:29 |
Besetzung
Lupus Veruta (B)
Cailen Leif Graever (Git, Voc)
Deafon Graever (Dr, Voc)
Gäste:
Dale Thompson (Voc <3,4,7>)
Herbie Langhans (Voc <6,8>)
Ruth Börner Staub (Voc <7,8>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |