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Reviews

Birth Control

Open up


Info

Musikrichtung: Hard Rock / Prog Rock

VÖ: 03.06.2022

(Look at me / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 53:04

Internet:

http://www.birthcontrol.de

Birth Control sind ohne jede Frage eine der großen Krautrocklegenden. 1966 gegründet hatten sie 1972 auf ihrem dritten Album Hoodoo Man das überlange „Gamma Ray“ veröffentlicht, das ebenfalls ohne jede Frage zu den bekanntesten und erfolgreichsten Stücken der gesamten Krautrock-Ära zählt.

Von den Herren, die damals Birth Control darstellten, ist heute niemand mehr dabei. Dienstältestes Mitglied ist Sänger Peter Föller, der erstmals von 1973 bis 1977 mit an Bord war und die legendäre „Gamma Ray“-Version auf dem ersten Live-Album der Band eingesungen hat. Er ist seit der 2016er Reunion wieder dabei. Auch Schlagzeuger Manni von Bohr kann auf frühere Birth Control-Jahre vor der ersten Band-Auflösung 1983 zurückblicken. Er war von 1977 bis 1980 dabei.

Vor diesem Hintergrund stellt sich natürlich die Frage, wieviel Birth Control 2022 noch im Topf ist und – nach Blick auf die Tracklist – was die Band mit der Neu-Version „Gamma Ray 2.0“ anrichtet.

Die aktuelle Besetzung ist fast identisch mit der auf dem letzten Album Here and now. Lediglich der 2014 verstorbene Sänger und Schlagzeuger Bernd Noske (von 1968 bis 2014 Bandmitglied) wurde durch die beiden Rückkehrer Manni von Bohr und Peter Föller, der bereits 2014 wieder auf einem Stück gesungen hatte, ersetzt.

Würde man Open up ohne das Wissen um die Vergangenheit der Band hören, würde wohl niemand auf die Idee kommen, das Etikett Krautrock zu zücken. Wir hören knackigen Hard Rock, der mit großer Spielfreude zelebriert wird. In die 70er Jahre verweist maximal die immer wieder einmal recht Vintage-mäßig eingesetzte Orgel (z.B. „Open Sesame“). Ansonsten geben häufige, gelegentliche jazzige Verzierungen („The last Word“) dem Ganzen einen deutlich progressiven Einschlag.

Von dem ruhigen Longtrack „Plans get lost” bis zu dem dramatischen „I don’t mind“, der mit seinem Hook-Refrain zu einem der Highlights des Albums wird, reicht das gebotene Spektrum. Zum Schluss gibt es mit „These are the Days“noch einen schön rock’n’rolligen Ausklang, erneut mit schön fetter Orgel.

Die Neu-Version von „Gamma Ray“ wäre nicht nötig gewesen, geht aber in Ordnung. Wäre sie in dieser Form auf einem Live-Album erschienen, hätte niemand große Bemerkungen dazu gemacht.

Fazit: Eine der dienstältesten Rockbands der Welt, zeigt sich zum 50sten Jubiläum ihres größten Hits in beeindruckend lebendiger Form und legt im Vergleich zum guten Vorgänger noch mal eine Schippe drauf.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Gamma Ray 2.0 4:31
2The last Word 8:10
3Wrestling Mama 4:48
4Open Sesame 9:44
5I don't mind 6:35
6Wannabe 7:16
7Plans get lost 7:01
8These are the Days 5:10

Besetzung

Peter Föller (Voc)
Martin Ettrich (Git)
Sascha Kühn (Keys)
Hannes Vesper (B)
Manni von Bohr (Dr)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger