Reviews
Enjoy the Ride
Info
Musikrichtung:
Pop / AOR / West Coast
VÖ: 15.10.2021 (Universal) Gesamtspielzeit: 47:12 Internet: http://www.frontm3n.com |
Nach der teilweise fragwürdigen Live-CD Up close | Live 2020 waren meine Erwartungen an dieses Studio-Album nicht so grandios. Aber es gelingt den drei Frontmänner diese noch ein Stück weit zu enttäuschen. Was man ihnen zugutehalten kann, ist die Tatsache, dass sie sich von der Rolle als Quasi-Cover-Band vollständig verabschiedet haben und ausschließlich auf eigenes Material setzen. (Ausnahme: Die mir nicht vorliegende Vinyl-Version, die je einen Song der drei Bands enthält, bei denen die Frontm3n zeitweise mitspielen durften.)
Dabei beginnt Enjoy the Ride nach dem „Intro” deutlich mehr als verheißungsvoll. „Walking down the Line“ ist kein(!) Dylan-Cover, hört sich auch nicht nach Dylan an, sondern nach den Eagles. Es ist eine wirklich überragende West-Coast-Nummer mit reichlich Leben und Power, die auf jedem(!) Album der Eagles eine sehr gute Figur gemacht hätte.
Aber bis mit dem „Needles and Pins“ Rip-off „Angels and Demons“ und dem etwas härter anrockenden „That Thing“ zwei Stücke kommen, die zwar keine Offenbarungen, aber anhörbar sind, muss man eine langweilige Schnulze ertragen, soften Pop-Rock, der klingt als hätten Switchfoot ihn ganz schnell aussortiert und das leicht ins Country-Fach tendierende „I’m coming home“.
Die Pop-Ballade „Two Wrongs“ hat zwar einen recht starken Refrain, bleibt aber insgesamt recht banal. Das fröhliche „Happy ever after“ und „Open the Door” sind erträgliche Pop-Nummern. Aber auch die ganz gelungene Ballade „Sentimental Fool“ macht den Kohl nicht mehr fett.
Es tut nicht weh, wenn man Enjoy the Ride als Musiktapete laufen lässt. Daher ist es in diesem Fall recht gut, dass wir in einer Zeit leben, in der viele Menschen eh keine Alben mehr kaufen, sondern lediglich einzelne Songs (bezahlt!) downloaden oder streamen. Denn denen kann man den einen Frontm3n-Song nur wärmstens ans Ohr legen (denn was soll er am Herzen?).
Trackliste
1 | Intro | 0:28 |
2 | Walking down that Line | 3:45 |
3 | Peace and Love | 3:57 |
4 | Hurricane | 3:16 |
5 | I'm coming home | 4:16 |
6 | Angels and Demons | 3:41 |
7 | That Thing | 3:49 |
8 | Sad Songs | 4:03 |
9 | Two Wrongs (don't make it right) | 3:39 |
10 | Happy ever after | 4:09 |
11 | Sentimental Fool | 5:16 |
12 | Open the Door | 3:43 |
13 | Enjoy the Ride | 3:22 |
Besetzung
Pete Lincoln (Voc, Ac. Git)
Mick Wilson (Voc, Ac. Git)
Gäste:
Alex Reeves (Dr <2,4,6>)
Scott Poley (Pedal Steel <8>)
Harriet Howarth (Back Voc <12>)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |