Reviews

Burning Witches

The Witch of the North

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 28.05.2021 (Nuclear Blast / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 61:10 Internet: http://www.burningwitches.ch

Vor einigen Tagen habe ich die Review zum aktuellen Fargo-Album mit folgenden Worten eröffnet: „Man wird als Rezensent mit der Zeit doch ziemlich überfüttert und hakt einen Großteil der Neuveröffentlichungen mit dem Gedanken ab: „Halt ein weiterer Tropfen im Meer“. Wirkliche Begeisterung für ein neues Album stellt sich eher selten ein.“

Während Fargo eine Ausnahme von dieser Regel darstellt, gehören Burning Witches in eben diese Kategorie. Von der Rock-Presse in den letzten Monaten in den höchsten Tönen gehypt entpuppt sich zumindest The Witch of the North, das vierte Album der Eidgenossinnen, lediglich als ein weiterer Stein im Mauerwerk des Heavy Metal Towers, an dem die unterschiedlichsten Acts seit gut 40 Jahren bauen.

Es dürfte kein Zufall sein, dass die Band genauso heißt, wie das Debüt-Album von Warlock, klingen sie doch immer wieder so, wie Doro in ihren rockigeren Momenten. Glücklicherweise verzichten die brennenden Hexen darauf, Doro mit Kitsch-Balladen nachzueifern, auch wenn die Metal Queen damit ihre größten Erfolge verbuchen kann.

Wenn die fünf den „Flight oft he Valkkyries“ dann doch einmal balladesk beginnen wechseln sie erfreulich schnell in den Modus der flotten Power Metal Hymne. Am stärksten wird es, wenn sich der Gesang eher an Accept orientiert („The Circle of Five“, „Nine Worlds“). Und es hat auch was, wenn „We stand as One“ an Nina Hagen(!) denken lässt.

Unterhaltsam, solide, aber nicht überragend. Die stärkste Komposition ist das Savatage-Cover „Hall of the Mountain King“, das dem Album als Bonus beigegeben wurde.

Norbert von Fransecky