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The Wild!

Still believe in Rock and Roll

Info Musikrichtung: Hard Rock VÖ: 20.03.2020 (eOne / SPV) Gesamtspielzeit: 37:53 Internet: http://www.thewildrocknroll.com

Kann man von Still believe in Rock and Roll enttäuscht sein? Ja, aber eigentlich nur, wenn man den Vorgänger Wild at Heart noch gut im Ohr hat.

Die Hellacopters, Gluecifer und was ansonsten in den 90ern noch aus dem europäischen Norden auf uns einrockte, hat mir gefallen, konnte aber nie mit den zum Teil 20 Jahre älteren Originalen aus Australien mithalten. Von daher ist es eher bedauerlich, dass die Kanadier The Wild! einen deutlichen Schritt von Down under nach Skandinavien gemacht haben. Waren sie 2017 noch wirklich aus dem Innersten heraus Wild at Heart , glauben sie jetzt zwar immer noch an den Rock’n’Roll, aber da scheint sich schon der eine oder andere Zweifel einzuschleichen. Wollen hoffen, dass sich das nicht fortsetzt.

Dennnoch ist Still believe in Rock and Roll eine trockene, bissige, harte Rock‘n’Roll-Scheibe, die einfach nur fett Arsch tritt. Die AC/DC-Soundalikes sind seltener geworden. Nur vereinzelt ist man den Australiern noch so direkt auf den Fersen, wie mit „Nothing Good comes easy“. Aber mit Stücken wie dem treibenden Biker Hard Rock „High Speed“, dem coolen „Goin‘ to Hell“ oder dem packenden „Playing with Fire“ dürfte es den Herren um Dylan Villain locker gelingen alte Fans bei der Stange zu halten und neue dazu gewinnen.

Es gibt da aber eben auch „Bad News“ (Nomen est omen), dessen überschriene Vocals deutlich auf Kosten der Prägnanz gehen, und der relativ melodische Titelsong wirkt für die Band ungewohnt unentschlossen.

Bislang sind das nur vereinzelte Schlechtwetterwolken am Horizont, die sich hoffentlich wieder verziehen werden. Schließlich sucht der Herrschersitz auf dem Highway to Hell über kurz oder lang nach einem Thronfolger (wahrscheinlich noch vor der unverwüstlichen Queen des Commonwealths; Red.).

Norbert von Fransecky