Reviews

Popol Vuh

Nosferatu

Info Musikrichtung: Soundtrack / Score VÖ: 26.04.2019 (1975) (BMG) Gesamtspielzeit: 65:37

Nosferatu, das letzte Album in dieser Re-Release-Serie, ist wie der Vorgänger Aguirre der Soundtrack zu einem Film von Werner Herzog. Das Booklet ist dementsprechend praktisch identisch mit dem von Aguirre, so wie auch die Booklets zu den ersten drei Alben identisch waren.

Im Vergleich zu Aguirre hat sich das Duo Fricke-Fichelscher um eine Oboe und zwei Musiker mit indischen Instrumenten verstärkt, was man auf Stücken wie „Venus Principle“ deutlich hört.

Als Soundtrack ist Nosferatu in sich mehr als stimmig. Das heißt aber auch, dass es sich ohne Film über weite Strecken nur bedingt spannend anhört. Immer wieder sind es die – für Popol Vuh soundso typischen – wenig variierenden Tracks. Da gibt es das permanente Gitarrengeschrammel von „Morning Sun“ oder das leicht nervende Geklimpere von „Das Schloss des Irrtums“.

Aber es gibt auch einige positive Ausreißer. Der Opener „Brüder des Schattens“, ein sphärischer Dauerton, leicht moduliert, mit einer Art Mönchgesang im Hintergrund, verbreitet eine friedvoll mystische Atrmosphäre. „Die Nacht der Himmel“ klingt als wäre das Team vom Raumschiff Orion auf einer Basis gelandet, auf der die Froggs nur noch Tote hinterlassen haben.

Völlig aus dem Rahmen fällt die finale „Zwiesprache mit der Rohrflöte“, ein fantastischer folkiger Gitarren-Song, der auch von Ry Cooder oder David Lindley stammen könnte. Warum das Stück „Zwiesprache mit der Rohrflöte“ heißt, ist dagegen völlig rätselhaft.

Norbert von Fransecky