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Popol Vuh

Aguirre

Info Musikrichtung: Electronica / Krautrock / Soundtrack VÖ: 26.04.2019 (1975) (BMG) Gesamtspielzeit: 43:48

Die beiden vorerst(?) letzten Veröffentlichungen in dieser Popol Vuh-Re-Release-Edition, Aguirre und Nosferatu (Review im kommenden Monat), stellen insofern etwas Besonderes dar, als sie die Soundtracks zu zwei Filmen von Werner Herzog sind.

Angesichts dieses Bruches ist es umso erstaunlicher, dass zum ersten Mal in dieser Reihe die Besetzung von Popol Vuh konstant geblieben ist. Aguirre wurde, abgesehen davon, dass der sowieso nur punktuell eingesetzte Saxofonist Olaf Kübler nicht mehr dabei ist, in derselben Besetzung eingespielt, wie Einsjäger und Siebenjäger. Was allerdings nur wenig besagt, da auch Aguirre im Wesentlichen ein Instrumentalalbum ist, so dass wir es im Prinzip wieder mit dem Duo Fricke (Tasten) und Fichelscher (Saiten) zu tun haben.

Popol Vuh für Soundtracks auszuwählen ist mehr als nahe liegend. Bereits auf den vorhergehenden Alben hatte Florian Fricke eher Soundscapes als klassische Musik aufgenommen. Das gilt auf Aguirre vollständig für den Opener und den Longtrack „Vergegenwärtigung“ und damit schon mal für deutlich über die Hälfte der Spielzeit. Beides sind im Wesentlichen sich langsam intensivierende Synthiesounds. „Vergegenwärtigung“ klingt dabei stellenweise als sei das Stück für die Serie Raumschiff Orion geschrieben worden.

Auch „Aguirre II“ und „III” sind weitgehend Soundcapes, wobei der Bonus-Track eine Art Streicherhintergrund und vor allem einen massiven Beat aufweist. „Aguirre II“ hat etwa in der Mitte einen massiven Bruch und wird zur Gitarrennummer mit zwei parallel agierenden E-Gitarren. Auch der „Morgengruss II“ ist ein Gitarrenstück, bei dem eine E-Gitarre auf der von einer ruhigen Akustikgitarre gespielten Basis soliert.

Eine bescheidene Neuerung gibt es bei dem Bookelt. Es wird eine Seite zu der Filmarbeit von Werner Herzog und ein Gedenken von Herzog an Florian Fricke ergänzt. Außerdem wird der Artikel von Klaus Schulze über Fricke durch einen von Fricke über Herzog ersetzt.
Die beiden Hauptartikel, die Biographie und der Beitrag von Gerd Augustin über Florian Fricke bleiben erhalten.

Norbert von Fransecky