Reviews
...but seriously (Deluxe Edition)
Info
Musikrichtung:
Adault Soul Pop
VÖ: 10.06.2016 (1989) (Rhino / Warner) Gesamtspielzeit: 128:31 |
In gewisser Weise hat die Karriere von Phil Collins mit … but seriously ihren Höhepunkt erreicht - auch wenn das Album weder sein bestes, noch sein letztes gutes gewesen ist.
Nach dem Debüt, das ein wenig aus der Rolle fällt, war ein mit reichlich Bläsern arbeitendes Soul Pop Element immer eine Seite seines Oeuvres gewesen, die auch Hits wie „Sussudio“ abgeworfen hat.
Spätestens seit … but seriously verbinden die meisten Menschen mit Phil Collins aber die großen ruhigen Balladen, wie es sie auch zuvor schon mit „One more Night“ und „Don’t let him steal your Heart away“ gegeben hat. Aber seit „Another Day in Paradise“ sind sie zu seinem Markenzeichen geworden. Mit … but seriously war er damit als ernsthafter (sic!) Musiker, dem sich auch die Feuilletons verstärkt zuwandten, anerkannt.
Auf … but seriously gelingt es Phil Collins nahezu brillant eine im positive Sinne erwachsene Balance aus den nachdenklichen Slow Songs und den lebendigen Soul Pop Krachern einzuhalten. Dabei sind die Texte oft über so tiefgehend und aussagekräftig, das einige von ihnen bereits in Unterrichtsmaterialien für den Religions- oder Ethik-Unterricht aufgenommen wurden.
Bei der im Grunde recht schönen, für ihre Substanz aber etwas zu langen Ballade „I wish it would rain down“ und vor allem dem extrem blassen „Father to Son“ deutet sich aber bereits an, womit sich Phil Collins in der nahen Zukunft seinen Ruf versauen sollte. Substanzloser Schönklang, Musikwatte für die Ohren. Both Sides und Testify werden sich damit nahezu in die Unhörbarkeit verabschieden.
Aber noch ist es nicht so weit. … but seriously spricht allerdings nicht so unmittelbar an, wie seine drei Vorgänger. Es ist ruhiger, abgelagerter. Der karibische Cocktail in der Strandbar weicht zunehmend dem edel gereiften Rotwein in der Lounge!
Die Deluxe Edition kommt, wie gewohnt, mit einer Bonus-CD, die trotz des Titels Extra seriously glücklicherweise nicht extra ernsthaft ist; im Gegenteil: Die erste Hälfte, sechs Live-Aufnahmen, strotzen vor Leben und ergänzen sich gut mit der ursprünglich ein Jahr nach … but seriously erschienen Live-CD Serious Hits live. Es gibt bei den Titeln nur eine Überschneidung.
Dazu kommen zwei B-Seiten, die qualitativ mit dem Album mithalten können.
Ob man die abschließenden Demos wirklich braucht ist sicher Geschmackssache – genau wie die Handschrift, in der die Texte zu den Stücken im Booklet abgedruckt sind. In Verbindung mit der Augenpfeffergröße ist es alles andere als ein Vergnügen sie mitzulesen.
Trackliste
2 Thats just the Way it is (5:21)
3 Do you remember? (4:36)
4 Something happend on my Way to Heaven (4:51)
5 Colours (8:51)
6 I wish it would rain down (5:28)
7 Another Day in Paradise (5:22)
8 Heat on the Street (3:52)
9 All of my Life (5:35)
10 Saturday Night and Sunday Morning (1:26)
11 Father to Son (3:28)
12 Find a Way to my Heart (6:11)
Extra seriously
Live:
1 Hang in long enough (4:52)
2 Something happend on my Way to Heaven (5:27)
3 Colours (11:20)
4 Saturday Night and Sunday Morning (1:54)
5 Always (4:30)
6 Find a Way to my Heart (5:41)
B-Seiten:
7 Thats how I feel (5:05)
8 Youve been in Love (that little Bit too long) (4:49)
Demos:
9 Another Day in Paradise (5:22)
10 Thats just the Way it is (4:55)
11 I wish it would rain down (5:30)
12 Hang in long enough (4:34)
13 Do you remember? (4:45)
So bewerten wir:
00 bis 05 | Nicht empfehlenswert |
06 bis 10 | Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert |
11 bis 15 | (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert |
16 bis 18 | Sehr empfehlenswert |
19 bis 20 | Überflieger |