Reviews

Jack Bruce

Monkjack

Info Musikrichtung: Rock / Songwriter VÖ: 27.01.2014 (1995) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 51:32 Internet: http://www.jackbruce.com

Brauchte ich beim Vorgänger Cities of the Heart noch fast mehr Zeit zum Eintippen der Besetzungsliste, als zum Schreiben der eigentlichen Review, sieht das auf Monkjack, dem letzten Album der Jack Bruce Re-Releases, die Esoteric im Januar veröffentlicht haben, und die bei uns seitdem im Monatsrhythmus vorgestellt wurden, völlig anders aus. Der Titel passt. Monkjack ist fast klösterlich spartanisch ausgestattet. Bruce lässt seinen Bass im Schrank, setzt sich ans Piano und wird beim Gesang lediglich noch von Bernie Worrell an der Hammond begleitet.

Als Blues kann man das kaum noch bezeichnen. Blues trägt Trauer in sich, kann verhalten sein, auch einmal brüchig. Aber er enthält immer auch Wut und Aufbegehren in seinen Äußerungen. Jack „The Monk“ Bruce wirkt aber vor allem depressiv. Die Klage und das Leid ergehen sich eher im Modus des Selbstmitleids als der eines Klagepsalms, der vielleicht die ehrlichste Blaupause für einen Blues Song ist.

Jack Bruce versucht sich in Experimenten, wenn sich der eh schon schräge Gesang von „The Boy“ ins Opernfach zu erheben scheint und eher kläglich als grandios scheitert. Und wenn dann das Instrumental „Know one Blues“ Hoffnung schürt, indem es zu Beginn Boogie mäßig aufkochen zu wollen scheint, verwandelt sich der silbrig schimmernde Hoffnungsstreif am Horizont schnell wieder in bleiernes Grau. Und wo der Folk vom „Folk Song“ geblieben ist, ….

Ne, Jack! Macht keinen Spaß, das anzuhören.

Zum Ende hin wird es etwas besser. „Tightrope“ feuert ein zumindest halbwegs zündendes Tastenfeuerwerk ab und bei „Third Degree“ und dem finalen „Immortal Ninth“ lässt sich das Duo endlich mal wirklich in einen Blues Groove fallen.

Norbert von Fransecky