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Jack Bruce

Cities of the Heart

Info Musikrichtung: (Blues) Rock VÖ: 27.01.2014 (1994) (Esoteric / Cherry Red / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 116:53 Internet: http://www.jackbruce.com

Jack Bruce ist eine Legende, die Anfang November 1993 zwei Konzerte in Köln gegeben hat. Die Aufzeichnungen davon wurden nun zum 20. Jubiläum erneut veröffentlicht. Ob der singende Bassist damit zu dem Ruhm und der Ehre gekommen wäre, die er zuvor u.a. bei Cream erworben hatte, ist eher fraglich.

Unter dem Titel Cities of the Heart sprengt Jack Bruce eng gesetzte Grenzen des Verständnisses, was denn nun Blues Rock ist, völlig. Man könnte sogar fast behaupten, dass es eher schwierig ist auf dem Mitschnitt echten Blues Rock zu finden, wenn da nicht Stücke wie „Politician“, das mit viel Saxofon ausgestattete „Neighbour, Neighbour“, das an Roger Chapman erinnert, oder das ausführlich solierende „NSU“ wären.

Zum ersten Mal treffen wir den Blues mit „First Time I met the Blues“. Davor gibt es einen zum Klavier deklamierenden Songwriter, einen gereiften Crooner und eine (free) jazzige Improvisation mit viel Saxofon zu hören.

Auf der zweiten CD erinnert Jack Bruce mit „Theme for an imaginary Western“ und dem schluchzende Duett „ Ships in the Night“ mit Maggie Reilly an Procol Harum, während der Gesang bei „ Never tell your Mother she's out of Tune“ und dem Blues Rocker „Life on Earth“ an Roxy Musics Bryan Ferry denken lässt.

Grundsätzlich ist diese Vielfalt natürlich eher positiv zu bewerten und eine der Stärken des Albums. Seine Schwäche beseht darin, dass das solide eingespielte Album nur punktuell zum mitreißenden Live-Dokument wird. Vielleicht haben einfach die vielen mitkochenden Köche das entstehen eines echten Bandfeelings verhindert.

Vorbildlich ist dafür das Booklet, das neben Liner Notes, Fotos und den exakten Besetzungsangaben für jeden einzelnen Titel auch sämtliche Lyrics enthält.

Norbert von Fransecky