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Reviews

Red Jasper

Action Replay


Info

Musikrichtung: Progressive Folk-Punk

VÖ: 23.07.2012 (1992)

(Angel Air / Fenn)

Gesamtspielzeit: 71:11

Internet:

http://www.redjasperband.com


Action Replay zeigt eindrücklich, dass Red Jasper in der Lage sind, die folk-punkige Power ihrer Kompositionen live auf die Bühne zu bringen, ohne die Komplexität der progressiven Stücke zu ruinieren. Die traditionsbewussten Ossis unter unseren Lesern wird es dabei freuen zu hören, dass die Briten dabei gelegentlich wie Pankow klingen. Das ziemlich harte „Crawling into Work“ könnte man nach Beseitigung der Sprachbarriere problemlos in das Paule Panke-Programm überführen. Sogar der Text, der über den Zwang am Montagmorgen wieder in die Mühle der Maloche zu gehen stöhnt, würde bruchlos in das Konzept der renitenten DDR-Rocker passen. Die Idee in dem schnellen und aggressiven Song für den Sonntag in einen entspannten Reggae-Sound zu fallen, hebt Red Jasper allerdings auf eine höhere Stufe.

Es tut Action Replay erkennbar gut, dass wir es hier nicht mit einem zusammengestückelten Kunstwerk zu tun haben. Action Replay ist eine One-Night-Affair mitgeschnitten am 26. Januar 1992 im The Fleece & Firkin in Bristol und transportiert den Spannungsbogen eines Konzertes, das durch passende Ansagen gut begleitet wird, ins heimische Wohnzimmer.

Es ist in diesem Fall wenig sinnvoll, einzelne Titel herauszugreifen. (Auch wenn „Second coming“ wohl das offensichtlichste Highlight ist.) Denn die Band arbeitet durchweg tight und packend. Jeder einzelne Titel spricht Kopf, Tanzbein und Gefühl an, wobei sich die Akzente von Stück zu Stück verschieben können. Generell nehmen Red Jasper Elemente von Rock, Punk, Folk und Prog auf und mischen sie so, dass sich keine Widersprüche ergeben und es dem Rezensenten in der Regel extrem schwer fällt, zu bestimmen, welche Kategorie denn nun die bestimmende ist.
Logisch, dass in einem solchen Unternehmen neben riffenden Gitarren auch Flöten und Mandolinen immer wieder ihren Platz finden.

Dass Action Replay (noch) nicht zu den Live-Alben der 90er gezählt wird, beweist mal wieder, wie ungerecht die Welt ist. Wollen mal hoffen, dass der Re-Release, der mit bebildertem Booklet und vier Seiten Liner Notes kommt, der Gerechtigkeit etwas auf die Füße hilft.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Hostage to Fortune 3:58
2Go for it 4:56
3Come and buy 3:05
4World turned upside down 4:31
5Contented Man 4:15
6England's green & pleasant Land? 6:20
7Old Jack 4:45
8Crawling into Work 3:31
9Land fit for Heroes 5:10
10Second Coming 4:59
11The Shamen's Song 6:17
12Soldier's Vision 5:04
13The Magpie 3:54
14The King of the Fairies 4:41
15Cool to be crazy 5:47

Besetzung

Davey Dodds (Lead Voc, Mandolin, Flöten)
Robin Harrison (Git)
Dave Clifford (Dr, Back Voc)
Jonathan Thornton (B, Back Voc)

Gast:
Lloyd George (Keys)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger