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Aquabella

Nordlichter

Info Musikrichtung: Nordic Folk VÖ: 11.11.2011 (Jaro) Gesamtspielzeit: 46:31 Internet: http://www.aquabella.net

Seit dem Weihnachtsalbum Kykellia, dem letzten Album, das ich von der A Cappella Truppe Aquabella in der Hand hatte, sind sechs Jahre vergangen. Zeit genug für einige Änderungen.

Das Quintett ist zum Quartett geschrumpft. Von der 2005er Besetzung sind nur noch Bettina Stäbert und Claudia Karduck dabei. Der weltumspannende Ansatz konzentriert sich nun auf Nordeuropa, d.h. Holland, Noeddeutschland, Skandinavien und Island, sowie je ein Stück aus Russland und der Ukraine.

Lässt man die Texte auf sich wirken, hat man eine Mischung aus Sagen, ländlichen Sittengemälden, Kinderliedern, etwas Religion und Mythen und sogar Rezepten(!) vor sich.
Und ist dann bass erstaunt, dass es sich hier keineswegs nur um traditionelle Stücke handelt, sondern etliche Texte von Bettina Stäbert, Claudia Karduck und vor allem von Maria Thomaschke, die auch die Illustrationen zu dem ansprechenden CD-Artwork gestaltet hat, geschrieben wurden.

Aquabella präsentieren die sechzehn nur von gelegentlichem Percussion begleiteten Stücke mit sehr klaren, sauberen Stimmen, die nicht zuletzt durch den textlichen Ansatz ziemlich genau zwischen Folk und Mittelalter landen.
Humor, hintergründiger Spaß und Lebensfreude spiegelt sich in Texten und musikalischer Interpretation so deutlich wieder, dass sich eine Verbannung von Aquabella in die ernsten E-Regionen etablierter Feuilletons von selber verbietet.

Was Aquabella kreieren, ist weder irischer Folk, noch Mittelaltermarkt-Musik oder Balkan-Folk, sondern erkennbar von nordischer Gelassenheit geprägt, wirkt aber nicht melancholisch, oder gar depressiv und macht aber richtig Spaß. Die Variationsbreite im Ausdruck ist etwas begrenzt, so dass Ermüdungserscheinung im Laufe der Zeit nicht völlig zu verhindern sind. Irgendwann freut man sich richtig, wenn einem mit dem „Herr Mannelig“ ein alter Bekannter begegnet und man etwas "In-Extremo-Power" dazu assoziieren kann.
Danach macht dann „Bjugnakkraekir“, ein Liebeslied an ein lecker Würstchen, doppelt Spaß.

Norbert von Fransecky