Kerim König
Grounded
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Kerim König, 1977 in Hannover geboren, ist grundsätzlich ein Filmkomponist. Aber auch Gitarre und Schlagzeug spielt er, und war wohl auch als Sänger tätig. Doch schon länger hat er sich der Film-Musik und für das Fernsehen verpflichtet, unter anderem mit Musik für den "Tatort". Entsprechend der Besetzung sollte man sich auf recht orchestrale Klänge einstellen, mit den Streichern von Scoring Berlin und der Pianistin Mayuko Miyata. Selbst bindet sich der Protagonist ein mit elektronischem Programming.
Nach einer EP vor drei Jahren stellt er nun wieder eine CD mit vollem Programm vor, Grounded. Nach dem ersten Einwirken öffnen sich gar viele Assoziationen, und auch stark gefühlsmäßige Eindrücke. Ganz schwermütig klingt es bisweilen, die "Orchestral Version" von "Cold Nights" ganz besonders, sehr an klassischer Musik orientiert und mit dem Ausdruck von "tief traurig". Laut Presseinfo erweist sich König als unübertroffener Meister der höchst seltenen Kunst der Psychoakustik.
Ja, als erfahrener Filmkomponist beherrscht der Mann natürlich etliche Spielarten von Emotionen, Emotionen, klanglich umgesetzt, die auf diese Weise wieder Bilder erzeugen, solche, die sich viel facettenreicher und freier entfalten könnten als auf thematisch festgelegten Soundtracks. Und die Zusammenarbeit mit den Streichern bringt natürlich ganz viele klanglich offene Räume ins Spiel und genau das nutzt der Komponist auf voll aus und schöpft aus dem Klangreichtum des Orchesters.
Wichtige Stützpfeiler sind darüber hinaus die Sängerin Teresa Bergman und die Pianistin Mayuko Miyata. So werden recht unterschiedliche Stimmungen verbreitet, recht verträumt, nachdenklich erklingt es zum Beispiel mit "Broken". Das elektronische Programming hat der Komponist recht geschickt und nicht vordergründig eingesetzt, sondern gut integriert. Will ich ganz spontan, ohne in die Tiefe gehen zu wollen, Vergleiche ziehen, so fällt mir die eine oder andere musikalische Ausrichtung einzelner Songs oder Kompositionen von Ludovici Einaudi ein oder von Yiruma, ähnlich gelagert diese Mischung aus hochwertiger Unterhaltungsmusik, aus Filmmusik, und dazu mit oft dramatischem Ausdruck, hier werden quasi Bilder gemalt, von jedem Hörer/jeder Hörerin wahrscheinlich sehr individuell aufgenommen und verwertet.
Klassische Musik, Filmmusik, New Age, Soundtracks, alles scheint hier problemlos und eindrucksvoll zu verschmelzen. Meistens spüre ich jedoch mehr Moll als Dur, oft fast eine große Traurigkeit und Dramatik inklusive. So sollte man schon in der richtigen Stimmung sein, um diese Musik zu konsumieren, weil man dann erst wirklich die Schönheit darin entdecken kann, die ihr trotz vieler schwermütiger Phasen oft innewohnt.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Prelude (2:49)
2 Broken (4:04)
3 Cold Nights - Orchestral Version (4:35)
4 Undaunted (4:28)
5 Monologue (2:28)
6 On a Journey (2:57)
7 Finally(3:00)
8 Ikigai (3:56)
9 Lights (2:52)
10 E-Postlude (3:44)
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Besetzung |
Mayuko Miyata (piano)
Teresa Bergman (vocals)
Scoring Berlin (strings)
Bernhard Wünsch (conductor)
Kerim König (electronic programming)
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