Vivaldi, A. (Plewniak)
Vier Jahreszeiten; Oboenkonzert
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Info |
Musikrichtung:
Barock
VÖ: 03.11.2023
(CVS / Note 1 / CD / 2023 / Artikelnr. CVS 138)
Gesamtspielzeit: 47:42
Internet:
Stefan Plewniak
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EFFEKTMASCHINE
Auch zu Vivaldis Jahreszeiten gilt, dass zwar schon alles gesagt ist, aber eben noch nicht von jedem. Oder scheint es nur so? Nachdem Geiger und Dirigent Stefan Plewniak mit den 12 Concerti di Parigi zuletzt durchaus als Vivaldi-Interpret aufhorchen ließ (vgl. MAS-Review), durfte man zumindest gespannt sein, was er aus dem ewigen Hit herausholen würde.
Und das hat schon Saft, Kraft und Eigenwilligkeit, wenngleich daraus nichts Unerhörtes, Niegeahntes entsteht, sondern eher eine Deutung, die sich mit ihrer satten Klangsinnlichkeit und der Freude am virtuosen Zauber noch jenseits der Extreme bewegt. Plewniak bereitet sich als Solist dabei ziemlich konsequent selbst die Bühne, das Orchester mehr als Effektmaschine denn als ebenbürtigen Partner inszenierend. Er kann es sich leisten, da ihm in dieser paganinihaften Solistenrolle dann eben doch immer noch mal überraschender Einfall kommt, so dass das Spiel mit der Verblüffung, teils auch mit der temporeichen Überwältigung bei zumeist harscher, druckstarker Tongebung munter am Laufen gehalten wird.
Die Interpretation hätte aber im diskographisch üppig besetzten Konkurrenzfeld noch einige Plätze gut machen können, wenn die Orchesterbehandlung ähnlich differenziert ausgefallen wäre, statt sich im Wesentlichen auf die Spreizungen in Tempi und Dynamik zu verlassen.
Wieso dem Ganzen ausgerechnet das Oboenkonzert RV 450 nachgestellt wurde, erschließt sich nicht unmittelbar, zumal Michaela Hrabankova ihrem Solo-Part keineswegs gleichen Glanz und rhetorische Sinnhaftigkeit bzw. Gliederung zuteil werden lässt, wie Plewniak zuvor dem seinen.
Sven Kerkhoff
Trackliste |
Concerti op.8 Nr.1-4 "4 Jahreszeiten"
Oboenkonzert RV 450 |
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Besetzung |
Michaela Hrabankova: Oboe
Orchestre de l´Opéra Royal
Stefan Plewniak: Solo-Violine & Ltg.
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