Willie Nelson
Bluegrass
|
|
|
Wer an Willie Nelson denkt, dem fällt spontan wohl kaum das musikalische Genre Bluegrass ein. Der am 29.April 1933 in Texas Geborene, der sich zunächst als Songschreiber, und das eher im Mainstream und Country-Pop, in Nashville einen Namen machte, wurde später als einer Jener bekannt, die sich dem Outlaw Country verschrieben.
Ja, 1962 war es, als sein erstes Album, And Then I Wrote erschien, und unzählige Veröffentlichungen folgten, das nun vorliegende Album soll sein vierundsiebzigstes sein!
Das Willie "Gras" raucht, dürfte hinreichend bekannt sein, dass er sich stilistisch bisher allerdings vom Bluegrass fernhielt, dürfte nun abgehakt sein, legt er mit Bluegrass doch sein erstes Bluegrass-Album vor! Dabei bedient er sich zwölf seiner klassischen Kompositionen und wandelt sie halt um. Auffällig dabei ist, dass Willie hier nur als Sänger zu hören ist, seine berühmte Gitarre "Trigger" bleibt doch tatsächlich außen vor!
Unter Federführung des Produzenten Buddy Cannon haben sich Spitzenmusiker*innen der Szene versammelt, um diese gemütliche musikalische Stimmung zu verbreiten. Obwohl - man muss sich erst einmal darauf einstellen, denn spontan betrachtet, "höre" ich zunächst ganz einfach den bekannten "Outlaw-Willie", und das ging mir immer so, egal, in welche musikalische Richtung sich der Protagonist bewegte.
Und so fehlt mir zunächst irgendwie dieses vom Bluegrass eher bekannte "Vokal-Gerüst", insbesondere auch die bekannten mehrstimmigen Harmonien, zwei-bis vierstimmig, wie man es auch nennt, der "High, Lonesome Sound", das dann allerdings durch die instrumentale Ausgestaltung letztlich wett gemacht wird. Und so bin ich dann auch rasch über den Punkt und wähne mich so nach und nach in den Appalachen oder wo sonst auch immer die Ursprünge von Bluegrass oder der Old-Time-String-Musik liegen.
Und so entdecke ich einige Songs, die mir einfach mehr zusagen, weil sie für mich das Genre Bluegrass in eher typischer Art etwas besser abdecken, wie "A Good Hearted Woman", "Sad Songs And Waltzes", "Yesterday's Wine" oder "Slow Down Old World". Aber letztlich gibt es, ungeachtet einer gewissen Authentizität, keinen Ausfall unter den zwölf Songs. Jeder einzelne strahlt eine besondere Magie aus, dieses herrlich Gemütliche, diese Wärme, diese Natürlichkeit und Erinnerungen an vielleicht unbeschwertere Zeiten, als die Menschen noch mehr zueinander standen. Insofern herrlich altmodisch und sympathisch im Ausdruck.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 No Love Around
2 Somebody Pick Up My Pieces
3 Good Hearted Woman
4 Sad Songs And Waltzes
5 Home Motel
6 You Left Me A Long, Long Time Ago
7 Yesterday's Wine
8 Bloody Mary Morning
9 Slow Down Old World
10 Still Is Still Moving To Me
11 On The Road Again
12 Man With The Blues
|
|
|
|
|
Besetzung |
Willie Nelson (lead vocals)
Barry Bales (upright bass)
Wyatt Beard (background vocals)
Ron Block (banjo)
Buddy Cannon (background vocals)
Melonie Cannon (background vocals)
Aubrey Haynie (fiddle)
Rob Ickes (dobro)
Josh Martin (acoustic guitar)
Mickey Raphael (harmonica)
Seth Taylor (mandolin)
Bobby Terry (acoustic guitar, gut string guitar)
Dan Tyminski (mandolin)
|
|
|
|